Volksbank Münsingen
Die Volksbank Münsingen eG ist eine deutsche Genossenschaftsbank, die ihren Sitz in Münsingen im Landkreis Reutlingen hat.
Volksbank Münsingen eG | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Münsingen |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 640 913 00[1] |
BIC | GENO DES1 MUN[1] |
Gründung | 1864 |
Verband | Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V. |
Website | www.volksbank-muensingen.de |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 461,7 Mio. EUR |
Einlagen | 355,1 Mio. EUR |
Kundenkredite | 207,0 Mio. EUR |
Mitarbeiter | 87 |
Geschäftsstellen | 5 (+ 1 SB-Stelle) |
Mitglieder | 10.167 |
Leitung | |
Vorstand | Christian Bückle Darko Zubak |
Aufsichtsrat | Oliver Rupp (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Neben den traditionellen Bankangeboten erfolgen auch elektronische Direktbankleistungen. Darüber hinaus ist die Volksbank unter anderem in den Geschäftsbereichen Immobilienvermittlung, Versicherungen und Bausparen tätig.
Geschäftsgebiet und Filialen
Das Geschäftsgebiet erstreckt sich im Norden von Bad Urach über Römerstein, Münsingen, Gomadingen und Hayingen bis nach Zwiefalten im Süden. Insgesamt ist die Volksbank Münsingen eG an 5 personenbesetzten Standorten vertreten. Des Weiteren besteht eine SB-Geschäftsstelle am Kaufland in Münsingen.
Geschichte
Die Geschichte ist geprägt von Fusionen mehrerer Bankinstitute. Diese Banken wurden ab dem Jahr 1864 nach den genossenschaftlichen Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch gegründet.
Münsingen
Im Frühjahr 1864 gründeten Münsinger Bürger eine Volksbank. Im Jahr 1934 erfolgte die Eröffnung einer Filiale in Zwiefalten.
Zwiefalten
Die ehemaligen Spar- und Darlehenskassen Aichstetten, Baach, Mörsingen, Upflamör, Huldstetten-Geisingen, Sonderbuch, Gauingen wurden von 1890 bis 1912 gegründet und fusionierten in den Jahren 1969 bis 1972 zur Raiffeisenbank Zwiefalten eG. Diese fusionierte im Jahr 1981 mit der Spar- und Darlehenskasse Huldstetten-Geisingen. Die daraus entstandene Raiffeisenbank Zwiefalten eG fusionierte dann im Jahr 1992 mit der Volksbank Münsingen eG.
Hayingen
Die ehemaligen Spar- und Darlehenskassen Hayingen, Ehestetten und Hundersingen wurden ebenfalls von 1890 bis 1912 gegründet. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Hayingen eG. 1994 kam es dann zur Fusion mit der Volksbank Münsingen eG.
Gomadingen
1905 war die Gründung der Spar- und Darlehenskasse in Gomadingen und 1910 der Spar- und Darlehenskasse Dapfen. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Gomadingen eG und 1998 kam die Fusion mit der Volksbank Münsingen eG.
Römerstein
Die ehemaligen Spar- und Darlehenskasse Böhringen, Donstetten, Zainingen und Bad Urach-Hengen wurden von 1890 bis 1906 gegründet. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Römerstein eG. Diese wiederum fusionierte per 1. Januar 2004 mit der Volksbank Münsingen eG.
Mehrstetten
Im Jahre 2021 wurde die Raiffeisenbank Mehrstetten eG auf die Volksbank Münsingen eG verschmolzen.[3]
Neustrukturierung
Anfang November 2013 haben bei der Volksbank Münsingen offenbar Querelen zu Rücktritten im Aufsichtsrat nach Kündigungen der beiden bisherigen Vorstandsmitglieder und sogar zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt.[4] Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt wohl seit Mitte September wegen Urkundenfälschung gegen den früheren Vorstandssprecher der Volksbank Münsingen, Werner Leichtle. Geprüft wird auch eine später eingegangene Anzeige im Zusammenhang mit Kreditvergaben gegen das mittlerweile seines Amtes enthobene Vorstandsmitglied Bückle. Laut GEA-Bericht war „in der Branche zu hören“, dass ursächlich für die Querelen ein nicht gelungener Generationswechsel mit verschiedenen Auffassungen über Bankgeschäfte eine erhebliche Rolle spielen soll. Nach einem Bericht des Alb Boten Münsingen (Südwest Presse) vom 9. November 2013[5] ist man auf der Suche nach Nachfolgern für die ausscheidenden Vorstände.
Am 25. November 2013 wurden beide bisherigen Vorstandsmitglieder Christian Bückle und Jadranka Werner[5] ihrer Ämter enthoben. Um die Handlungsfähigkeit der Bank zu gewährleisten, wurde den beiden Prokuristen Michaela Pöhler und Marc Auer die Vertretung so lange übertragen, bis zwei Interimsvorstände nach Münsingen kommen können.[6] Am 28. November 2013 wurden neue Vorwürfe bekannt: Nach einem Bericht des Alb Boten[7] soll ein Haus in Münsingen aus einem Sanierungsfall weit unter Wert und nicht gegen das Höchstgebot verkauft worden sein; die Bank weist hierzu nach diesem Zeitungsbericht einen Verlust von 426.263 Euro aus.
In Vertreterversammlungen am 11. Dezember 2013 und 15. Januar 2014 wurden die Vorstände wieder ins Amt eingesetzt, die restlichen 7 Aufsichtsräte abgewählt und 11 Aufsichtsräte neu gewählt. Die zwischenzeitlich eingesetzten Vorstände Jürgen Bunzendahl und Michael Mayer sind zum 31. Dezember 2013 bzw. zum 28. Februar 2014 wieder ausgeschieden.
Gegenüber der Sicherungseinrichtung des BVR musste sich die Bank zur Erstellung eines Neustrukturierungskonzeptes gemäß § 14 des Statutes der Sicherungseinrichtung verpflichten. Dieses wurde im Frühjahr 2017 fertiggestellt.[8]
Weblinks
- Website der Volksbank Münsingen
- Volksbank Münsingen in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Daten & Fakten zum 31. Dezember 2020
- Bekanntmachung des Amtsgerichts Stuttgart zu GnR 370010 am 5. Oktober 2021
- Uwe Rogowski: Querelen bei Volksbank Münsingen. In: Reutlinger General-Anzeiger, 8. November 2013.
- Reiner Frenz, R. Ott: Streit um die Volksbank-Zukunft. In: Alb Bote Münsingen, 9. November 2013.
- Ulrike Oelkuch: Volksbank – Münsinger Vorstandsduo fliegt raus. Schwarzer Montag. In: Reutlinger General-Anzeiger, 26. November 2013.
- Ralf Ott: Haus unter Wert verkauft, in: Alb Bote vom 28. November 2013 (abgerufen am 30. November 2013)
- Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 im eBundesanzeiger