Villa Schröder (Bremen)
Die Villa Schröder befindet sich in Bremen, Stadtteil Vegesack, Ortsteil Vegesack, Weserstraße 78A/79, auf dem hohen Weserufer. Sie entstand 1887 nach Plänen von Ludwig Klingenberg und Hugo Weber.
Das Objekt steht seit 1996 unter Bremer Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Die zweigeschossige, siebenachsige, verklinkerte, sehr differenzierte Villa mit einem Walmdach, kräftig ausgebildeten Gesimsen über dem Mezzanin, einem dreigeschossigen, seitlichen Türmchen mit einem achteckigen Helm, dem gartenseitigen Mittelrisalit mit Giebel und dem Sockel- bzw. Souterraingeschoss wurde 1887 in der Epoche des Historismus im Stil der Neorenaissance für den Unternehmer und Fabrikanten Johann Friedrich Schröder (1831–1888) gebaut. Anna Mathilde Danziger geb. Schröder (1833–1913), die seit 1888 in der neu gebauten Villa Danziger (Weserstraße 80/81, heute Neubau Belle-Vue) wohnte, war seine Schwester. Gemeinsam mit seinem Schwager Hermann Danziger führte er die Firma Schröder & Co (Schiffsausrüstung und Geneverfabrik) in Vegesack. Die Villa Danziger, wie auch die Villa Bischoff (Weserstraße 84) wurden von den gleichen Architekten entworfen.
1911 erfolgte die Aufstockung des bis dahin eingeschossigen Anbaus. Von 1950 bis 1953 wurde das Haus umgebaut und saniert nach Plänen von Dieter Hoffmann und Gert Kannengießer. Ein Treppenhaus und Aufzug im Anbau führten nun zu einer separaten Wohnung. Eine Garage wurde im Souterrain angebaut und die Gartenfront veränderte sich durch Vergrößerung der Fenster und weitere Anbauten. Bauherr war der Werftbesitzer (Lürssen-Werft) Gert Lürssen († 1991).
Die Villa soll ab 2021 von der Firma M-Projekt Bremen zu Wohnzwecken mit Eigentumswohnungen umgebaut werden. Dabei soll der, in der Erbauungsphase 1887 entstandene und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende, westliche Teil (Weserstrasse 78A) des Gebäudes (weiter oben als „Anbau“ bezeichnet) abgerissen und durch einen Neubau mit Appartements ersetzt werden. Die Umsetzung des Projekts liegt bei dem Architekten Philipp Romeiser. Eine Genehmigung des Bauvorhabens liegt nicht vor und wird derzeit kontrovers diskutiert.[2][3]
Literatur
- Bremen und seine Bauten 1900. Bremen 1900.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Einzelnachweise
- Denkmaldatenbank des LfD
- Aljoscha-Marcello Dohme: Villa Schröder soll durch Neubau nebenan barrierefrei werden. weser-kurier.de, 21. Januar 2021, abgerufen am 1. Februar 2021.
- Aljoscha-Marcello Dohme: Kritik an Plänen für Villa Schröder. weser-kurier.de, 1. Februar 2021, abgerufen am 1. Februar 2021.