Villa Roma (Bordell)
Das Villa Roma in München zählt zu den ältesten Bordellen der Stadt und liegt im Norden des Stadtteils Schwabing.[1] Es befindet sich in einer sogenannten „Anbahnungszone“, in der Bordelle erlaubt sind.[2] Es unterstützt das Prostitutionsgesetz und ist Mitglied im Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen.[3][4]
Geschichte
Das Gebäude wurde Anfang der 1950er Jahre erbaut, diente zunächst als Lagerhalle und wurde später als Produktionshalle der Firma Liftec für Aufzüge genutzt. 1997 wurde das Grundstück für den Erotikbereich erworben. Ein Jahr später versuchten die CSU und der Autohersteller Toyota die geplante Eröffnung zu verhindern.[5] Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und dem restriktivsten Sperrbezirk Deutschlands öffnete das Bordell Villa Roma noch im selben Jahr.[6] Seitdem besuchen auch Prominente das Etablissement, bekannt ist dies z. B. von dem verstorbenen Gastwirt Michael Beck.[7]
Seit Mitte 2014 arbeitet das Münchner Bordell mit einer Werbeagentur an einer umfangreichen Marketing- und Werbekampagne. Es wurden für den öffentlichen Auftritt ein neues CI/CD veröffentlicht und mithilfe neuer Gestaltungsrichtlinien gab es einen Relaunch der Webseite. Print- und Digitalmedien wurden für massentaugliche und öffentliche Nutzbarkeit ausgearbeitet, ohne sexuell provozierend zu wirken. Für die Werbekampagne entschied sich der Klub für die Pornodarstellerin Markéta Štroblová alias „Little Caprice“.[8][9]
Sonstiges
Das Bordell diente über die Jahre mehrfach bei Dreharbeiten als Kulisse für Film und Fernsehen. Zuletzt verwendete die UFA-Fiction das Münchner Etablissement für öffentlich-rechtliche ZDF Produktionen als Szenenbild der Serie SOKO München (bis 2015 SOKO 5113).[10] Das Haus im Münchner Norden gehört laut CSU-MdB Johannes Singhammer 1998 verboten.[11][12][13] Es ist europaweit bekannt.[14]
Konzept
Das zweigeschossige Gebäude beherbergt einen mit Anhöhe ausgebauten Whirlpool-Bereich, einen Lounge-Bereich sowie einen Wintergarten. Die Räume sind nach verschiedenen Themen – Orient, Safari, viktorianisch – eingerichtet und meist mit einem Whirlpool ausgestattet. Das Villa Roma wird als Bordell/Nachtclub betrieben. An einem durchschnittlichen Abend arbeiten rund 15 Frauen im Villa Roma.
Einzelnachweise
- Bebauungsplan der Stadt München
- Sperrbezirk der Landeshauptstadt München, s. Das offizielle Stadtportal München
- Zelt im Garten, Münchens Prostituierte, s. Der Spiegel vom 15. September 1980
- Gesetzentwurf zu Prostitution, s. SZ vom 10. August 2015
- Abwehrrechte bei konkreten Belästigungen, s. SZ vom 20/21. Juni 1998
- Ohne Genehmigung – aber mit Risiko, s. Welt am Sonntag vom 31. Mai 1998
- Beck und die Frauen: Weiber, Schampus, Zocken! So lebte Michi Beck, s. Bildzeitung vom 25. Mai 2009
- Hübsche Tschechin ist Erotikmodel der Oberklasse, s. MENIFY vom 17. November 2015
- Bordell lässt jeden mit Pornostar spielen, s. TZ vom 12. Mai 2015
- SOKO München Staffel 41, Folge 20 Jackpot, Deutsche Erstausstrahlung im ZDF, , s. Fernsehserien vom 15. Februar 2016
- CSU geht in Stellung Kein Bordell, s. AZ vom 3. April 1998
- CSU befürchtet Boom von Bordellen, s. SZ vom 3. April 1998
- Neues Bordell, CSU sieht rot, s. TZ vom 3. April 1998
- Si tu es de passage à Munich, il va falloir aller jeter un oeil pour nous au club., s. Mensqare / Avions de chasse vom 19. November 2015