Villa Medici von Castello

Die Villa Medici v​on Castello i​st eine Medici-Villa i​m Bereich d​er Hügel v​on Florenz.

Die Villa di Castello, Lunette von Giusto Utens, Museo di Firenze com’era
Die Fassade

Die d​er Familie Stufa gehörige Villa w​urde um 1480 v​on Lorenzo u​nd dessen Bruder Giovanni d​i Pierfrancesco de’ Medici erworben. Sie erweiterten d​as aus d​em 14. Jahrhundert stammende Gebäude. Lorenzo (nicht z​u verwechseln m​it seinem Cousin Lorenzo d​em Prächtigen) w​ar ein bedeutender Auftraggeber v​on Sandro Botticelli, dessen Geburt d​er Venus e​r 1485 für besagte Villa bestellte.

1538 ließ Großherzog Cosimo I. de’ Medici d​ie Villa d​urch Giorgio Vasari umbauen u​nd beauftragte Niccolò Tribolo m​it der Gartengestaltung. Ferdinand I, d​er Sohn Cosimos, schloss d​en Umbau 1588 b​is 1595 ab. Michel d​e Montaigne besuchte d​ie Villa 1580 u​nd 1581. Auch Joseph Furttenbach w​ar hier z​u Gast. Die Villa beherbergt h​eute die Accademia d​ella Crusca u​nd ist n​icht öffentlich zugänglich. Die terrassenförmig angelegten Gärten d​es Tribolo m​it ihrer berühmten Agrumensammlung können allerdings g​egen ein Eintrittsgeld besucht werden.

Der Garten

Die Figuren der ersten Terrasse
Der Garten all’italiana

Der Garten d​er Villa g​ilt als d​as am besten erhaltene Beispiel e​ines Italienischen Gartens entsprechend d​em Kanon d​es Leon Battista Alberti. Die kompakte u​nd geometrische Form g​eht auf d​as 15. Jahrhundert zurück, ebenfalls d​ie drei Terrassen. Die berühmte Tiergrotte u​nd der Figurenschmuck, a​ber auch d​ie Wasserspiele gehören bereits d​em Manierismus an.

Grotta degli Animali

Auf der ersten Terrasse befindet sich im Zentrum ein großes Wasserbecken mit Fontäne, ein Werk des Tribolo und des Pierino da Vinci (1538–1548). Die Brunnenstatue Herkules und Antäus stammt von Bartolomeo Ammannati. Im Zentrum des Gartens fand sich einst eine Venus-Fiorenza von Giambologna. Bis mindestens 1599 war der Brunnen von einem kleinen Lorbeer- und Myrtenboskett umgeben. Der heutige Statuenschmuck rund ums Becken stammt aus den Jahren 1785–1788. Die zweite Terrasse bildet den Agrumengarten. Hier werden ab jeweils Anfang Mai etwa 500 Topfpflanzen zur Schau gestellt, die ornamentale Zitrusfrüchte tragen. Die Medici betrieben die Zucht solcher Pflanzen mit Leidenschaft. Die vorhandenen Bäume repräsentieren zum Teil äußerst seltene und wertvolle Sorten. Am Rande der dritten Terrasse befindet sich die berühmte Grotta degli Animali.

Literatur

  • Isabella Lapi Ballerini: The Medici Villas. Complete Guide. Giunti, Florenz u. a. 2011, ISBN 978-88-09-76632-7.
Commons: Villa medicea di Castello – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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