Villa Méditerranée
Die Villa Méditerranée ist ein Ausstellungsgebäude in Marseille, das neben dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers steht.
Das Gebäude wurde vom italienischen Architekten Stefano Boeri entworfen und 2013 eingeweiht. Es hat das Ziel, „alle Schlüssel zum Verständnis des zeitgenössischen Mittelmeers zu vermitteln“. Das Gebäude wurde 2018 geschlossen; 2021 soll es wiedereröffnet werden und dann eine Nachbildung der Henri-Cosquer-Höhle beinhalten.
Architektur
Der Architekt-Wettbewerb wurde 2004 vom Italiener Stefano Boeri gewonnen. Baubeginn war im Jahr 2010. Das Gebäude kostete 73 Millionen statt der ursprünglich geplanten 20 Millionen Euro.[1][2]
„Ich schlug vor, ein Gebäude zu bauen, das das Meer willkommen heißen würde, das sich ihm öffnen würde, das ein Tor und keine Barriere sein würde.“
Die Basis des Gebäudes ist 2,25 Meter tief unter dem Meeresspiegel und besteht aus einer Agora, die Ausstellungen gewidmet ist, einem Amphitheater mit 400 Sitzplätzen und zwei Tagungsräumen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Atrium von 350 m², in dem Bilder auf eine 25 Meter langen Wand und ein Café projiziert werden können.
Die Villa hat einen 40 Meter langen Ausleger, der 19 Meter über einen Pool von 2000 m³ ragt. Es ist der größte Überhang der Welt.[4] Der Ausleger enthält eine 760 m² große Ausstellungsplattform und ein Aussichtspunkt.
Aus Sicherheitsgründen im Falle einer Evakuierung können maximal 500 Personen auf Ebene 2 und 250 Personen im Ausleger untergebracht werden.[5]
Eröffnung und Neuausrichtung
Das Gebäude wurde am 7. April 2013 eingeweiht, die Ausstellungen sind seitdem 14. Juni 2013 für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gehört dem Regionalrat der Provence-Alpes-Côte d'Azur.
Nachdem 2017 der ursprünglich geplante Umzug des Mittelmeerparlaments von Malta in dieses Gebäude aufgegeben wurde,[6] sollte die Villa Méditerranée nun Ausstellungen zu aktuellen Themen im Mittelmeerraum zeigen.
Nach der Feststellung von Undichtigkeiten werden für 2019 Reparaturen mit geschätzten Kosten von 6,4 Mio. EUR erwartet.[7] Das Gebäude soll 2021 ein Museum werden, das der Altsteinzeitstätte der Henri-Cosquer-Höhle gewidmet ist. Die Transformation wird voraussichtlich 20 Millionen Euro kosten und 400.000 Besucher pro Jahr anziehen.[8]
Einzelnachweise
- Batiactu: La villa Méditerranée épinglée par la Cour des comptes. 23. Oktober 2017, abgerufen am 6. Oktober 2019 (französisch).
- Frédéric Dubessy: La Villa Méditerranée à la recherche d'un second souffle. Abgerufen am 6. Oktober 2019 (französisch).
- Architectouro, plan guide du syndicat des architectes des Bouches du Rhône. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
- Un porte-à-faux habité de 40 m de long. 25. April 2012 (lemoniteur.fr [abgerufen am 6. Oktober 2019]).
- Marseille - Villa Méditerranée : dix vérités sur un fiasco. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
- http: L'assemblée parlementaire de la Méditerranée ne s'installera pas dans la Villa Méditerranée. In: Marsactu. 28. Februar 2017, abgerufen am 6. Oktober 2019 (fr-FR).
- Marseille : 6,4 millions d'euros pour retaper la Villa Méditerranée. 14. März 2019, abgerufen am 6. Oktober 2019 (französisch).
- Le musée de la grotte Cosquer ouvrira en 2021, deux architectes marseillais se disputent la réalisation. In: Made in Marseille. 28. Juni 2018, abgerufen am 6. Oktober 2019 (fr-FR).