Villa Lahusen
Die Villa Lahusen steht in der niedersächsischen Stadt Delmenhorst unmittelbar neben der ehemaligen Fabrik der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (kurz: Nordwolle). Die Fabrikantenvilla steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Christian Lahusen ließ ab 1886 unmittelbar neben der Fabrik der Nordwolle ein repräsentatives Wohnhaus errichten. Zu jener Zeit war es üblich, dass sich auch die Villa des Fabrikanten auf dem Fabrikgelände befand. Von den benachbarten Produktionsstätten unterscheidet sie sich schon allein durch ihre Außenfassade deutlich, da sie der einzige Putzbau der Anlage ist.[1] Die Lage auf dem Areal war weise gewählt, da die vorherrschenden Westwinde das Grundstück vor den unangenehmen Gerüchen des benachbarten Werks schützen.[2]
Der ursprüngliche Bau glich einem kleinen Landhaus. Im Jahre 1888 übergab der Firmengründer Christian Lahusen die Unternehmensleitung an seinen Sohn Carl Lahusen. Dieser bezog mit seiner Frau die soeben fertiggestellte Villa. In den nächsten 23 Jahren bekam das Paar neun Kinder, so dass Carl Lahusen das Gebäude bis 1910 zu der bis heute erhaltenen großen, in sich verschachtelten Villa ausbauen ließ. Nach seinem Tod verlegte sein Sohn und Nachfolger Georg Carl Lahusen den Wohnsitz der Familie nach Gut Hohehorst bei Schwanewede. Heute ist das Delmenhorster Gebäude in Privatbesitz und in über 14 Wohneinheiten aufgeteilt.[3]
Der Wollepark
Carl Lahusen beauftragte im Jahre 1893 den Gartenarchitekten Wilhelm Benque, der sich als Gestalter des Bremer Bürgerparks einen Namen gemacht hatte mit der Anlage eines Parks um die Villa, den heute noch teilweise erhaltenen Wollepark.[2]
Einzelnachweise
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 382 f.
- Delme Report vom 28. September 2014: Die Villa des Fabrikanten.
- lahusenvilla.de, abgerufen am 7. Oktober 2014