Villa Kruckau
Die Villa Kruckau ist ein bürgerliches Wohnhaus in Eckernförde, Rendsburger Straße 36. Es wurde 1908 erbaut und steht unter Denkmalschutz (Objekt-Nr.: 19050).
Geschichte
1908 errichtete der Eckernförder Architekt Wilhelm Kruckau (1867–1941) ein Bauensemble aus drei Villen an der Rendsburger Straße (damals noch Rendsburger Chaussee) im Stil der Reformarchitektur. Die größte der drei Villen (Nr. 36) ließ er als sein eigenes Wohnhaus erbauen. Das Gebäude ist bis heute mustergültig erhalten. Im Gegensatz zu seinem ehemaligen Wohnhaus stehen die Villen mit den Hausnummern 38 und 40 nicht unter Denkmalschutz.
In dieser Villa wuchs Horst Slevogt auf. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich ab etwa 1948 einige Jahre lang die erste Augenarztpraxis Eckernfördes (Dr. Conrad).[1] Ein Teil des Erdgeschosses wird heute als Ferienwohnung vermietet.[2]
Wilhelm Kruckau selbst lebte zuletzt während der Nazi-Zeit als Kleinrentner in der Kieler Landstraße (heute: Berliner Straße) Nr. 152 hinter dem Hotel Sandkrug.
Architekt
Wilhelm Kruckau wurde – wie weitere Familienmitglieder auch – Zimmermeister und studierte danach Architektur an der Baugewerkschule Eckernförde, wo er 1897 sein Examen ablegte. In Eckernförde schuf er neben dem Villen-Ensemble an der Rendsburger Straße diverse Bauwerke in verschiedenen Baustilen, wie das Geschäftshaus Jacobsen (Kieler Straße 24 / Rathausmarkt, 1887) im Stil des Historismus. Das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende ehemalige Verlagshaus der Eckernförder Zeitung (Rathausmarkt 1, 1907) weist ebenso Jugendstilelemente auf wie die Villa Vogelsang 38 (1906). Das ehemalige Kontorhaus Sieck in der Langebrückstraße 1 entwarf er 1898 zusammen mit Heinrich Hansen im Stil der Neorenaissance.[3] Weitere seiner Bauten waren die 2009 abgebrochene Villa Carlshöhe (auch: Villa Schröder, 1908, Mischung aus Historismus, Jugendstil und Reformarchitektur)[4], das Wohnhaus Jungfernstieg 41 (1912/13 zusammen mit Karl Reiss, heute Teil des denkmalgeschützten Ensembles und Museums Alte Fischräucherei Eckernförde), eine nicht mehr existente Villa an der Kreisbahnstraße[5], die Villa Jungmannufer 10 und die Villa Bechler (1904) in Karby.
Literatur
- Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität Kiel (Hrsg.): Eckernförde-Lexikon. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Husum 2014, ISBN 978-3-89876-735-4, S. 193.
Einzelnachweise
- Hans-Joachim Miertsch: Augenheilkunde in Eckernförde. In: Heimatgemeinschaft Eckernförde: Jahrbuch 2016, S. 61 ff.,61, 63
- Museumsverein Eckernförde e.V., Stadt Eckernförde (Hrsg.): Eckernförde. Ein Stadtrundgang. 2015, Seite 38.
- Auf der Spur der Schröderschen Villa. In: Eckernförder Zeitung vom 3. Januar 2018 (hier online)
- möglicherweise zeitweilig Villa Behr genannt