Villa Grande
Die Villa Grande ist ein Villengebäude im Stadtviertel Bygdøy von Oslo. Das Gebäude wurde 1917 von den Stadtplanern und Architekten Christian Morgenstierne und Arne Eide für den norwegischen Unternehmer und Gründer von Norsk Hydro, Sam Eyde, entworfen und bis 1921 gebaut, jedoch zu seinen Lebzeiten nicht fertiggestellt. Nach seinem Tod 1940 ging das unvollendete Bauwerk in das Eigentum des norwegischen Staates über. Das Villengebäude wurde anschließend fertiggestellt sowie umgebaut und war ab 1941 die Residenz von Vidkun Quisling und seiner Frau Maria. Der norwegische faschistische Politiker und Ministerpräsident bewohnte die Villa bis zu seiner Verhaftung am 9. Mai 1945. In der Zeit, in der er die Villa bewohnte, hieß sie Gimle. Quisling selbst gab seinem Domizil in Anlehnung an die nordische Mythologie den Namen Gimle, was einen Ort bedeutet, an dem sich die Überlebenden von Ragnarök im Himmel versammeln.
Nach dem späteren Auszug von Maria Quisling nahm der britische Oberbefehlshaber für Norwegen, General Andrew Thorne zusammen mit seinem Stab die Villa Grande in Beschlag und richtete sich hier von 22. Mai 1945 bis zu seiner Rückkehr nach Großbritannien am 31. Oktober 1945 ein.
Das Gebäude wurde später umbenannt in Villa Grande und anschließend zu unterschiedlichen Zwecken genutzt, wie z. B. als französisches Botschaftsgebäude, Sanatorium und als Bildungszentrum für Gesundheitsberufe. Seit 2005 beherbergt es das Zentrum für Holocaust- und Minderheitenstudien (Senter for studier av Holocaust og livssynsminoriteter).
Kulturdenkmal
Villa Grande ist als Kulturdenkmal unter der Nummer 90331 beim Riksantikvaren registriert worden.[1]
Weblinks
- Gimle – Villa auf Bygdøy in Oslo auf snl.no im Store norske leksikon
- Webpräsenz des Holocaustsenterets auf hlsenteret.no (auch englisch)
- Kompleks 778 Villa Grande, Oslo (PDF). Beschreibung des Gebäudes auf regjeringen.no vom 23. Februar 2010.
- Villa Grande auf kulturminnesok.no beim Riksantikvaren