Viktor Lukas
Viktor Lukas (* 4. August 1931 in Rothenburg ob der Tauber) ist ein deutscher Organist, Dirigent und Hochschullehrer.
Lukas war Kirchenmusiker in Bayreuth und lehrte als Professor an der Musikhochschule Köln. Auf sein Engagement geht die Orgel der Kölner Philharmonie zurück.
Weiteren Kreisen ist er durch seinen Orgelmusikführer (Reclam) und seine Konzertreihen in der Kölner Philharmonie bekannt.
Als Dirigent ist er mit dem Ensemble „Lukas-Consort“ bekannt geworden. Zum Repertoire dieses Ensembles zählen insbesondere die Musik des Barock und der Klassik. Lukas' besonderes Engagement gilt hierbei den Raritäten dieser Epochen, zum Beispiel Johann Adolf Hasse, Wilhelmine von Bayreuth, Antonio Salieri. Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren dieses Repertoire. Viktor Lukas gründete 1961 die Konzertreihe „Musica Bayreuth“ („Orgelwoche Bayreuth“), die alljährlich im Mai insbesondere im UNESCO-Welterbe Markgräfliches Opernhaus stattfindet und war deren künstlerischer Leiter bis 2011. Dort war er auch für die Weihnachts- und Silvesterkonzerte im Markgräflichen Opernhaus verantwortlich.
Leben
Neben seiner Tätigkeit als Dirigent, Organist, Cembalist und Pädagoge war Lukas langjähriger Professor an der Musikhochschule Köln und Organist der Kölner Philharmonie, deren Orgel er konzipierte. Mit Musica Bayreuth begründete er ein jährlich stattfindendes Klassikfestival. Sein Kammerorchester, das Lukas-Consort, besteht seit Jahren in barocker und klassischer Formation und wurde durch CD- und Fernsehproduktionen bekannt. Für die Einspielung von Symphonien des Mozart-Zeitgenossen und -Freundes Christian Cannabich erhielt das Consort den Deutschen Schallplattenpreis „Echo Klassik“.
Konzertreisen als Organist und Dirigent führten Lukas durch ganz Europa, in die USA, wiederholt durch die UdSSR und nach China und Korea. Er hielt Gastvorlesungen an amerikanischen Universitäten und spielte Schallplatten und CompactDiscs auf historischen und neuen Orgeln ein (allein drei CDs an der Klais-Orgel der Kölner Philharmonie). Mit dem Bayerischen Rundfunk entwickelte sich eine ständige Zusammenarbeit, die in zahlreichen CD-Veröffentlichungen des Consort ihren Niederschlag findet. Es erschienen Orchesterwerke und Konzerte von Johann Sebastian und Johann Christian Bach, Salieri, Haydn, Neubauer, Vivaldi, Cannabich und bisher unveröffentlichte Kompositionen aus der Musiksammlung der Grafen von Schönborn.
Sein Orgelmusikführer erscheint in der 7. Auflage im Reclam-Verlag und wurde ins Englische, Japanische und Koreanische übersetzt. In dem von ihm gegründeten Musiklabel „Concerto Bayreuth“ sind zahlreiche Einspielungen vorwiegend barocken Repertoires für Orgel und Orchester entstanden.
Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München.[1]
Ehrungen
- 1976: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1984: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1997: Bayerischer Verdienstorden
Schüler
Einzelnachweise
- Verband Alter SVer (VASV): Anschriftenbuch und Vademecum. Ludwigshafen am Rhein 1959, S. 82.