Verband binationaler Familien und Partnerschaften
Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. arbeitet bundesweit an den Schnittstellen von Familien-, Migrations- und Bildungspolitik. Der Verband ist auf Bundes-, Länder- und zugleich auf kommunaler Ebene die Interessenvertretung binationaler, migrantischer sowie globaler Familien und Paare. Der Verband engagiert sich rassismuskritisch und diversitätssensibel für die Grund- und Menschenrechte aller Familien und Paare, egal welcher Herkunft, sexueller Orientierung oder Religion. Die Bundesgeschäftsstelle des Verbandes befindet sich in Frankfurt am Main. Bundesweit gibt es 8 hauptamtliche Geschäfts- und Beratungsstellen sowie 15 ehrenamtliche Kontaktstellen.
Geschichte
Der Verband wurde 1972 als Interessengemeinschaft der mit Ausländern verheirateten Frauen (iaf) gegründet.
Der Begriff der Binationalität ist nicht nur auf Ehen und Partnerschaften bezogen, in denen die Partner unterschiedliche Nationalitäten haben, sondern im Allgemeinen auf Familien, in deren Alltag zwei oder mehrere nationale Kulturen zusammentreffen.
Im Jahr 2019 war jede siebte Eheschließung in Deutschland eine binationale.[1]
Eine Sondersituation ist in den neuen Bundesländern zu bezeichnen: Vor 1989 waren Fragen zur Integration von in der damaligen DDR lebenden Ausländern in der Öffentlichkeit stark tabuisiert. Die Arbeit des Verbandes in den neuen Bundesländern war daher schwieriger, als in den alten Ländern.[2]
Aktivitäten
Zu den Aufgaben und Aktivitäten des Verbandes gehören:
- Interkulturelle und binationale Familienberatung und -mediation
- Beratungs- und Aufklärungsarbeit zum Thema Binationalität und Mehrsprachigkeit
- Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit, Integration und Diskriminierung
Die Interkulturalität spiegelt sich in der Beratung wider, indem die Klienten von einem mehrsprachigen oder mehrnationalen Team betreut werden.
Der Verband hat einige Buch- und Broschürenpublikationen, darunter Ratgeber zum Thema Mehrsprachigkeit und zur Binationalität im Alltag, herausgegeben.
Literatur
- Burkhardt Montanari, Elke, Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen: Ein Ratgeber. Frankfurt am Main 2000. ISBN 978-3860991947.
- Schroedter, Julia H., Binationale Ehen in Deutschland. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2006.
- Stöcker-Zafari, Hiltrud und Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Binationaler Alltag in Deutschland: Ratgeber für Ausländerrecht, Familienrecht und interkulturelles Zusammenleben. Frankfurt am Main 2004. ISBN 978-3860991879.
- Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Die Balance finden (bikulturelle Paare und Familien). Frankfurt am Main 2004[3]. ISBN 978-3860997444.
- Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Interkulturelles Leben 15 Jahre IAF in Ostdeutschland. Leipzig 2007.
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt
- Binationale Familien verlassen den Osten In: Mitteldeutsche Zeitung vom 29. Mai 2007, abgerufen am 7. Juli 2021
- https://www.socialnet.de/rezensionen/5936.php