Venus von Milo
Die Venus von Milo (auch Aphrodite von Melos), eine Skulptur der Göttin Aphrodite, ist neben der Laokoon-Gruppe und der Nike von Samothrake eines der bekanntesten Beispiele der hellenistischen Kunst. Die 2,02 Meter hohe Skulptur entstand gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. Der Name des Künstlers ist nicht überliefert.
Die Skulptur besteht aus Marmor aus den Steinbrüchen der Kykladeninsel Paros und stellt die griechische Göttin Aphrodite dar. Nach ihrer Auffindung wurde sie in Übernahme der Interpretatio Romana Aphrodites als Venus benannt. Alternativ wird sie auch Aphrodite von Melos (oder Milos) genannt.
Geschichte
Die Skulptur wurde am 8. April 1820 von dem Bauern Georgios Kentrotas auf der Kykladeninsel Milos, die wie ganz Griechenland damals zum Osmanischen Reich gehörte, in der Umgebung der Ruine eines antiken Theaters entdeckt. Kentrotas war auf der Suche nach Steinen als Baumaterial, als er bearbeiteten Marmor und die Skulptur entdeckte. Er rief einige Franzosen herbei, die auf der Suche nach antiken Gegenständen waren. Der Bauer war sich der herausragenden Bedeutung des Fundes nicht bewusst, die Franzosen gaben ihm einige Geldstücke.
Dem französischen Botschafter in Konstantinopel, Charles François Riffardeau de Rivière, war es durch seine Kontakte möglich, die Skulptur für Frankreich zu erwerben. Nach einigen Wirren sollte sie zunächst nach Konstantinopel verfrachtet werden, aber dies wussten die Franzosen, insbesondere der Botschaftssekretär Lodoïs de Martin du Tyrac, zu verhindern. Riffardeau schenkte die Skulptur dem französischen König Ludwig XVIII. Dieser ließ sie im Louvre in Paris aufstellen, wo sie sich unter der Inventarnummer MA 399/400 noch heute befindet. Von Seiten Griechenlands wird seit einigen Jahren die Restitution der Statue gefordert.[1]
Literatur
- Alain Pasquier: La Vénus de Milo et les Aphrodites du Louvre. Editions de la Réunion des Musées nationaux, Paris 1985, ISBN 2-7118-0256-6.
- Bernard Andreae: Die Aphrodite von Melos. In: Volker Michael Strocka (Hrsg.): Meisterwerke. Internationales Symposium anläßlich des 150. Geburtstages von Adolf Furtwängler, Freiburg im Breisgau, 30. Juni – 3. Juli 2003. Hirmer, München 2005, ISBN 3-7774-2655-5, S. 193–201, Volltext.
Weblinks
- Venus von Milo auf der Website des Louvre
- Skulpturhalle Basel
- „Venus von Milo“ vor 200 Jahren gefunden: Die Göttin, die bis heute für Streit sorgt, Deutschlandfunk Kalenderblatt 8. April 2020
Anmerkungen
- Anthee Carassava Athens: Give us back the Venus de Milo, Greeks tell Louvre. ISSN 0140-0460 (thetimes.co.uk [abgerufen am 10. September 2020]).; Free the beauty. Abgerufen am 10. September 2020 (englisch).