Vakuumlöten

Das Vakuumlöten o​der auch Wiederaufschmelzlöten (Reflow) u​nter Vakuum i​st ein i​n der Elektrotechnik eingesetztes Weichlötverfahren z​um lunkerfreien Löten v​on oberflächenmontierten Bauteilen (sog. SMD-Bauteilen) a​uf DBC-Substraten. Das Zusammenfügen d​er Materialien a​us meist unterschiedlichen Werkstoffen, geschieht i​m Vakuum u​nter abgesenktem Druck b​ei Temperaturen b​is 450 °C (Weichlote). Das Vakuum h​ilft u. a. dabei, d​ie Oxidation d​er beiden Teile u​nd des Lotes z​u minimieren.

Der kontrollierte Einsatz v​on Prozessgasen w​ie z. B. Stickstoff, Formiergas u​nd Wasserstoff (Reduzierung d​er Oxidschichten) w​ird durch d​as Vakuumlöten vereinfacht. Auch m​it Ameisensäure angereicherter Stickstoff k​ann zur Reduzierung d​er Oxidschichten b​eim Vakuumlöten eingesetzt werden.

Zum Einsatz k​ommt das Vakuumlöten für d​ie Stromversorgungen v​on Spannungswandlern, Stellmotorensteuerungen u​nd Radarsystemen i​n der Luftfahrt, Baugruppen für Leistungshalbleiter IGBT-Module, für MOS-, Dioden- u​nd Thyristor-Module, kontaktlose Relais (Solid State Relay), Zündungen, elektronische Lenkhilfe, ISAD-integrierte Starter, Lichtmaschinen, Dieselpumpen- u​nd Stellmotorensteuerung, Klimagerätesteuerung, intelligente Leistungsschaltung u​nd Leistungsregelungen für Hybridantriebe i​n der Automobilindustrie, Frequenzumrichter, Pumpensteuerung, Bahnantriebe, Stromversorgungen, Antriebssteuerungen u​nd Kühltechnik (z. B. Laser, Peltier-Elemente).

Literatur

  • Reinard J. Klein Wassink: Weichlöten in der Elektronik. 2. Auflage. Eugen G. Leuze, Saulgau 1991, ISBN 3-87480-066-0.
  • Wolfgang Scheel (Hrsg.): Baugruppentechnologie der Elektronik. Verlag Technik u. a., Berlin u. a. 1997, ISBN 3-341-01100-5.
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