Völkner (Adelsgeschlecht)
Völkner (russ. Фёлькнер ˈFelknerˈ) ist der Name eines ursprünglich aus Halle (Saale) stammenden Adelsgeschlechts[1], welches über mehrere Generationen bedeutende Bergbeamte und Mineralogen im russischen Kaiserreich stellte.[2] In deutschsprachigen Quellen wird der Name häufig mit deutschem Adelsprädikat als von Völkner wiedergegeben.
Eine Verbindung mit dem gleichnamigen ostpreußischen Stadtadelsgeschlecht, dessen direkte Stammreihe mit dem Bürgermeister und Kirchenvorsteher zu Friedland Christoph Völckner (* ca. 1550) beginnt[3], besteht nach derzeitigem Forschungsstand nicht.
Geschichte
Stammvater der Familie ist Christian Friedrich Völkner (1728–1796), Waise und Schüler der Franckeschen Latina in Halle, der 1742 nach Riga auswanderte und dort als Schreiber sowie Übersetzer arbeitete.[4] 1748 folgte eine Anstellung als Kopist für „deutsche Angelegenheiten“ an der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Aufgrund seines Schreibtalents wurde der Präsident der Akademie Kirill Rasumowski auf Völkner aufmerksam und machte ihn zu seinem Privatsekretär. Ab 1774 bekleidete Völkner das Amt des Konferenzssekretärs (zuletzt im Range eines Kollegienrates) an der Russischen Kunstakademie.[5][6] Mit dieser herausragenden Stellung war für Völkner die Erhebung in den erblichen russischen Adelsstand verbunden. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere, wurde er 1787 zum Inspektor der Bergschule in St. Petersburg (heute Staatliche Bergbau-Universität) ernannt[7] und ließ seine Söhne Johann Heinrich von Völkner und Alexander von Völkner zu Bergbauingenieuren ausbilden. Darauf aufbauend, stieg die Familie im 19. Jahrhundert zur bekanntesten „Bergbau-Dynastie“ in den Uralbezirken auf.[8]
Wappen
Blasonierung: „Im schwarzen Felde über einem schräggekreuzten goldenen Bergmannsgezähe eine goldene Sonne. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldener Decke drei schwarze Straußenfedern“ (bestätigt durch das kaiserlich-russische Adelsdiplom vom 1. Mai 1853 für Friedrich von Völkner).[9]
Stammliste
Sonstiges
Nach dem Chef der Kussaischen Hüttenwerke ist das Mineral Völknerit (siehe Hydrotalkit) benannt.[19]
Namensträger
- Christian Friedrich Völkner (1728–1796), Konferenzssekretär der Akademie der Wissenschaften[20]
Einzelnachweise
- Adelskartei.de - Deutscher Adel im Zarenreich 1700-1917. Abgerufen am 11. Mai 2019.
- Zablotski. Mining Dynasties in Pre-Revolutionary Russia. Abgerufen am 11. Mai 2019.
- Gallandi, J.: Königsberger Stadtgeschlechter. 1882, OCLC 834446114.
- Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Abgerufen am 12. Mai 2019.
- Институт русской литературы (Пушкинский дом): Литературное творчество М. В. Ломоносова: исследованния и материалы. Изд-во Академии наук СССР, Ленинградское отд-ние, 1962 (google.de [abgerufen am 12. Mai 2019]).
- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 12. Mai 2019.
- УЗАТИС – ФУРМАН. Abgerufen am 12. Mai 2019.
- Александр Моисеев: Немцы на Южном Урале. Litres, 2017, ISBN 978-5-457-61668-4 (google.de [abgerufen am 12. Mai 2019]).
- Герб Фелькнеров. Abgerufen am 11. Mai 2019.
- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 12. Mai 2019.
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- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 12. Mai 2019.
- Otto Linné Erdmann: Journal für praktische Chemie. Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1847 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 11. Mai 2019.
- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 11. Mai 2019.
- Erik-Amburger-Datenbank - Datensatz anzeigen. Abgerufen am 11. Mai 2019.