Urlibellen
Die Urlibellen (Anisozygoptera oder Epiophlebioptera) sind eine Unterordnung der Libellen und umfassen vier Arten in einer Gattung.
Urlibellen | ||||||||||||
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Epiophlebia superstes | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anisozygoptera | ||||||||||||
Handlirsch, 1906 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Merkmale
Die Urlibellen vermitteln anatomisch zwischen den Kleinlibellen (Zygoptera) und den Großlibellen (Anisoptera), sind aber näher mit letzteren verwandt. Ihre Augen sind wie bei manchen ursprünglichen Großlibellen (Petaluridae und Gomphidae) voneinander getrennt und sind anders als bei Kleinlibellen nicht weiter als die Breite eines Auges auseinander. Die Flügel sind ähnlich denen mancher Kleinlibellen. Bei den Hinterleibsanhängen haben sie wie die Großlibellen zwei obere (Cerci), aber nur einen unteren (Epiprokt). Der Eiablageapparat der Weibchen ist wie bei allen Kleinlibellen und vielen Großlibellen ein voll funktionsfähiger endophytischer Ovipositor.
Urlibellen sind schwache Flieger.
Die Larven der Urlibellen haben einen breiten Körper und atmen wie Großlibellenlarven durch rektale Tracheen, können sich aber nicht durch Ausstoß von Wasser fortbewegen. Zur Abwehr von Feinden können sie durch Stridulation Töne erzeugen.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Urlibellen liegt in Ostasien. Die älteste bekannte Art, Epiophlebia superstes, ist in Japan verbreitet. Epiophlebia laidlawi ist aus dem Himalaya (Nepal und Bhutan) bekannt. Die beiden später beschriebenen Arten schließen die Verbreitungslücke zwischen diesen beiden Arten, da sie beide aus China beschrieben wurden. Epiophlebia sinenis lebt im Nordosten Chinas und Epiophlebia diana im zentralen China. Vor allem über diese beiden Arten ist nur wenig bekannt, da nur wenige Individuen gefunden wurden, während E. superstes in Japan eine gut bekannte Art darstellt. Auch E. laidlawi ist nicht besonders gut erforscht, bekannt ist aber, dass die Art im Himalaya in isolierten subtropischen Kiefernwäldern lebt, in Höhen zwischen 2200 und 3600 m. Die Larven leben in schnellfließenden Gebirgsbächen bei Temperaturen zwischen 3 und 18° C.[1]
Literatur
- Jill Silsby: Dragonflies of the World. The National History Museum, 2001, ISBN 0565091654
Einzelnachweise
- Sebastian Büsse, Benjamin Helmker & Thomas Hörnschemeyer (2015) The thorax morphology of Epiophlebia (Insecta: Odonata) nymphs – including remarks on ontogenesis and evolution: Scientific Reports 5. doi:https://doi.org/10.1038/srep12835