Unhappy Triad
Der englische Begriff Unhappy Triad (dt. ‚unglückliche Triade‘) beschreibt die Kombination aus einem Riss des vorderen Kreuzbandes (lat. Ligamentum cruciatum anterius), des Innenmeniskus (Meniscus medialis) und des medialen Kollateralbandes (Innenband) (Ligamentum collaterale tibiale). Das Verletzungsmuster wurde 1950 von O'Donoghue beschrieben[1] und von ihm 1964 als Unhappy Triad bezeichnet.[2][3]
Als Ursachen sind häufig sogenannte „Flexions-Valgus-Außenrotations-Verletzungen“ angenommen worden. Das heißt, dass das Knie leicht gebeugt, in die X-Bein-Stellung und bei stehendem Unterschenkel nach außen gedreht wird. Zu den „Klassikern“ unter den Verletzungshergängen gehören Ski-Unfälle, bei denen der Patient mit einem Ski hängen bleibt und dadurch die beschriebene Mechanik auslöst.
In den letzten Jahren wurden aber mehrfach Zweifel an der beschriebenen Kombination laut. In mehreren Patientenserien war der Außenmeniskus bei dem oben genannten Unfallmechanismus deutlich häufiger betroffen als der Innenmeniskus.[4][5] Es handelt sich somit vermutlich bei der Unhappy Triad um ein nicht so häufiges Verletzungsmuster.
Einzelnachweise
- D. H. O'Donoghue: Surgical treatment of fresh injuries to the major ligaments of the knee. In: J Bone Joint Surg Am 32A, 1950, S. 721–738. PMID 14784482
- D. H. O'Donoghue: The unhappy triad: ethiolgy, diagnosis and treatment. In: Am J Orthop 6, 1964, S. 242–247. PMID 14237439
- E. Luciani: Eine in-vitro-Studie über die Zugkräfte im vorderen Kreuzband und vorderen Kreuzband-Ersatz (Ligamentum patellae- und Semitendinosus-Plastik). Dissertation. LMU München, 2003
- K. D. Shelbourne und P. A. Nitz: The O'Donoghue triad revisited In: J Sports Med 19, 1991, S. 474–477. PMID 1962712
- T. Fridén u. a.: Compression or distraction of the anterior cruciate injured knee. Variations in injury pattern in contact sports and downhill skiing. In: Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy 3, 1995, S. 144–147. PMID 8821269