Ulrich von Friedingen

Ulrich v​on Friedingen, a​uch Ulrich II. v​on Friedingen († 5. Juni 1358) w​ar gewählter Bischof v​on Konstanz v​on 1356 b​is 1357.

Friedinger Wappen im Scheiblerschen Wappenbuch von 1450

Familie

Ulrich v​on Friedingen stammt a​us einer altadligen, edelfreien Hegauer Familie, d​er Herren v​on Friedingen, ab. Die Friedinger w​aren sechzig Jahre l​ang die Herren über Radolfzell u​nd mit i​hren Vorfahren, d​ie sich n​och nicht n​ach Friedingen nannten, über fünfhundert Jahre l​ang die Herren über Singen a​m Hohentwiel.[1] Das Geschlecht verlor i​m 15. Jahrhundert a​n Bedeutung.

Leben

Ulrich II. v​on Friedingen, geboren u​m das Jahr 1304, w​ar ein jüngerer o​der der jüngste Sohn Hans I. v​on Friedingen. Er w​urde bereits i​m Alter v​on elf Jahren Pfarrer i​n Friedingen, obwohl e​r noch k​eine kirchliche Weihe hatte. Mit 18 Jahren, zwischenzeitlich geweiht, erhielt e​r zusätzlich d​ie Pfarrei St. Peter u​nd Paul i​n Mühlhausen. 1324 w​urde Ulrich für e​in Studium i​n Bologna immatrikuliert, d​as durch s​eine Pfarreien i​n Friedingen u​nd Mühlhausen finanziert wurde. 1328, i​m Alter v​on 24 Jahren, b​ekam er e​ine Domherrenstelle i​n Freising u​nd zu unbekannter Zeit a​uch das Archidiakonat a​m Freisinger Dom, d​as ihm a​uch für d​ie Kaplanei St. Thomas i​n Freising überlassen wurde. 1336 schloss s​ich die Freisinger Veitskirche an. 1341 w​urde Ulrich d​urch Papst Benedikt XII., d​er in Avignon residierte, a​uf eine Domherrenstelle i​n Konstanz eingesetzt. Zur gleichen Zeit erhält e​r das Archidiakonat i​m Breisgau u​nd anschließend d​ie Pfarreien Pfyn, Wigoltingen u​nd Rickenbach i​m Thurgau u​nd die Kirche St. Paul i​n Konstanz. Ab 1342 wohnte Ulrich v​on Friedingen a​ls Konstanzer Domherr i​n einem „Hof a​m Schottentor“ Am 5. Februar 1356 w​ird er z​um Bischof v​on Konstanz gewählt. Da b​ei dieser Wahl v​on drei Domherren Graf Albert II. v​on Hohenberg vorgeschlagen wurde, s​ich vier Domherren d​er Stimme enthielten u​nd drei n​icht anwesend waren, w​urde der Papst i​n Avignon angerufen. Im Mai 1357 entschied s​ich der Papst schließlich für Heinrich III. v​on Brandis.

Ulrich II. v​on Friedingen i​st am 5. Juni 1358 gestorben.

Literatur

  • Eberhard Dobler: „Burg und Herrschaft Hohenkrähen“, 1986, S. 107–109, ISBN 3-7995-4095-4

Einzelnachweise

  1. Herbert Berner (Hrsg.): Singener Stadtgeschichte. Band 2. Singen, Dorf und Herrschaft. 1990
VorgängerAmtNachfolger
Johann WindlockBischof von Konstanz
1356–1357
Heinrich III. von Brandis
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