Ulmbergtunnel
Die Ulmbergtunnel sind drei Tunnelröhren eines Eisenbahntunnels und eines Strassentunnels unter einer Moräne (436 m ü. M.) im Zürcher Stadtteil Enge. Die Tunnel verbinden die von der 25 Meter hohen Anhöhe getrennten Sihl bei Wiedikon und das Zürichseeufer in der Enge.
Alter Eisenbahntunnel zur Zeit des Ersten Weltkriegs | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Ulmberg-Eisenbahntunnel | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wasserfall der Sihl über den Ulmbergtunnel |
Die erste, gemauerte Röhre wurde für die 1875 eröffnete Linksufrige Zürichseebahn errichtet. Die Eisenbahnlinie wurde rund 50 Jahre später tiefergelegt und etwas nach Westen verlegt. Hierfür wurde ein neuer, rund 848 Meter langer Tunnel zwischen dem neuen Bahnhof Zürich Enge und dem Bahnhof Zürich Wiedikon errichtet. 1927 wurde die neue Linie eröffnet. Der alte Tunnel der stillgelegten Linie wurde in einen Strassentunnel verwandelt. 1967 wurde der Strassentunnel um eine zweite, östlich gelegene Röhre erweitert. Die alte Röhre wurde auf ca. 254 Meter verlängert. Daneben wurde noch ein Personentunnel eingerichtet für Zweiradverkehr und Fussgänger, der über der bergmännisch errichteten Hauptröhre zu liegen kam.[1][2][3]
Der neue Eisenbahntunnel hat eine Überlagerung von maximal 20 Metern. Die Unterquerung der Sihl und das folgende Stück bis zum Bahnhof Wiedikon – auch Wiedikonertunnel genannt – wurden in offener Bauweise erstellt. Die Sihl fällt in einem Wasserfall über die Wände des Tunnels – der Fluss verlief hier ursprünglich rund 4,6 Meter tiefer. Beim Tunnelbau wurde auch der abzweigende Manessetunnel errichtet, der die Linien der SZU mit dem Streckennetz der SBB verbindet.[4][5][6]
Die Sihltalbahn überquert die Strasse – ursprünglich die Seebahn – knapp vor dem Nordportal des Tunnels auf einer Brücke.
Der Strassentunnel ist nicht nur eine schnelle Verbindung zwischen den Quartieren Wiedikon und Enge. Die Strecke dient auch als wichtiger Zubringer von südlichen und östlichen Stadtteilen zur Sihlhochstrasse, die den Anschluss zur Autobahn A3 bildet.
In den Jahren 2011 und 2012 wurden am Strassentunnel Sanierungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurde auch der Personentunnel mit einer Bodenbemalung der Künstler Sabina Lang und Daniel Baumann optisch aufgewertet.[1]
Ulmberg-Eisenbahntunnel | ||||
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Südportal Bahnhof Enge | ||||
Nutzung | Eisenbahntunnel | |||
Verkehrsverbindung | Linksufrige Zürichseebahn | |||
Ort | Zürich | |||
Länge | 848 m | |||
Anzahl der Röhren | 1 | |||
Bau | ||||
Baubeginn | 1919 | |||
Fertigstellung | 1925 | |||
Betrieb | ||||
Betreiber | SBB | |||
Freigabe | 1927 | |||
Lage | ||||
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Koordinaten | ||||
Nordportal | 681936 / 247306 | |||
Südportal | 682440 / 246630 |
Ulmberg-Strassentunnel | ||||
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Nordportal Aussersihl | ||||
Nutzung | Strassentunnel | |||
Verkehrsverbindung | Hauptstrasse 3 (Tunnelstrasse) | |||
Ort | Zürich | |||
Länge | 254 m[7] | |||
Anzahl der Röhren | 2 | |||
Bau | ||||
Fertigstellung | 1875/1967 | |||
Betrieb | ||||
Betreiber | Stadt Zürich | |||
Lage | ||||
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Koordinaten | ||||
Nordportal | 682379 / 246957 | |||
Südportal | 682560 / 246771 |
Weblinks
- Fachbau.ch: Zürichs alter Ulmbergtunnel
Einzelnachweise
- Polizeidepartement, Tiefbau- und Entsorgungsdepartement: Der Ulmbergtunnel ist in die Jahre gekommen. Medienmitteilung. In: Stadt Zürich. 9. September 2011, abgerufen am 7. März 2015.
- Matthias Dürst: Die Tunnelstrasse. In: Gang dur Züri. Abgerufen am 7. März 2015.
- Matthias Dürst: Der Bahnhof Zürich-Enge. In: Gang dur Züri. Abgerufen am 7. März 2015.
- Charles Andreae: Hundert Jahre Schweizerischer Tunnelbau. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (= Neujahrsblatt). Jahrgang 92, Beiheft 5. Gebrüder Fretz, Zürich 31. Dezember 1947, S. 13 (ngzh.ch [PDF]).
- Ruedi Baumann: Die geheimnisvollen Schienen des Bahnkönigs. In: Tages-Anzeiger. 30. November 2011, abgerufen am 7. März 2015.
- Thomas Vogel: StrucTuricum. 2. Auflage. vdf Hochschulverlag, Zürich 2013, ISBN 978-3-7281-3563-6, Wiedikoner-Tunnel, S. 304 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Instandsetzung Ulmbergtunnel, Demontage und Montage der bestehenden Tunnelbeleuchtung. Details der Ausschreibung. In: DTAD.de. 29. März 2011, abgerufen am 7. März 2015.