Ufer-Hahnenfuß
Der Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.
Ufer-Hahnenfuß | ||||||||||||
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Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ranunculus reptans | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Ufer-Hahnenfuß wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 5 bis 20, selten bis zu 50 Zentimeter. Sie ist niederliegend-rasig wachsend. Der kahle Stängel ist mit einem Durchmesser von nur 0,5 bis 2 mm fadenförmig. Die Stängelglieder steigen bogig auf und wurzeln an jedem Knoten. Die an den Knoten zu dritt bis fünft in Büscheln stehenden Laubblätter sind spatelig bis schmal elliptisch.[1]
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln und endständig an vielen der Knoten. Die zwittrige Blüte ist bei einem Durchmesser von 5 bis 10 mm radiärsymmetrisch. Die Kronblätter sind blassgelb und glänzend. Die eiförmigen Nüsschen haben einen Fruchtschnabel, der etwa 1/3 so lang ist wie das Nüsschen selbst.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[2]
Ökologie
Beim Ufer-Hahnenfuß handelt es sich um einen Hydrophyten und Hemikryptophyten.[1]
Vorkommen und Gefährdung
Der Ufer-Hahnenfuß ist ein Eurosibirisch-nordamerikanisches Florenelement mit zirkumpolarer Verbreitung. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich nordwärts bis Island, nördliche Skandinavien, nördliche Sibirien, Alaska, westliche sowie östliche Grönland, Nordamerika bis Kalifornien und New Jersey; es reicht südwärts bis ins nördliche Italien und in Asien bis zum 50° nördlicher Breite.[3]
Der Ufer-Hahnenfuß wächst an Ufern, im Wasserschwankungsbereich zwischen mittlerer Mittelwasser- und mittlerer Hochwasserlinie, auf offenen, nassen, zeitweise überschwemmten, meist nährstoff- und basenarmen, humosen, sandigen Kiesböden. Er ist eine Pionierpflanze und erträgt eine Überschwemmungsdauer von 1 bis 4 Monaten. In Mitteleuropa ist er lokal eine Charakterart des Deschampsietum rhenanae, überregional ist er ein Littorelletea-Klassencharakterart.[2]
Der Ufer-Hahnenfuß ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Ranunculus reptans erfolgte 1753 in Species Plantarum, 1, S. 549.[4] Das Artepitheton reptans bedeutet kriechend.
Gelegentlich wird der Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans) als Unterart des Brennenden Hahnenfuß (Ranunculus flammula subsp. reptans (L.) Syme) angesehen.
Literatur
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Ranunculus reptans L., Ufer-Hahnenfuß. FloraWeb.de (Abschnitte Beschreibung, Ökologie und Gefährdung)
Einzelnachweise
- Ufer-Hahnenfuß. FloraWeb.de
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 409.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
- Ranunculus reptans im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. Juni 2013.
Weblinks
- Ufer-Hahnenfuß. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Datenblatt bei InfoFlora - Dem nationalen Daten- und Informationszentrum zur Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Datenblatt mit Verbreitung in Italien und vielen Bildern bei Schede di Botanica.
- Datenblatt mit Fotos.