Turiner erotischer Papyrus

Der Turiner erotische Papyrus, entstanden um 1150 v. Chr., in der Zeit der 20. Dynastie des Alten Ägypten, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in Deir el-Medina entdeckt und unter der Nummer 55001 im Ägyptischen Museum in Turin aufgenommen.

Auszug aus dem Papyrus 55001 des Ägyptischen Museums in Turin

Von dem ursprünglich ca. 3,20 m langen Papyrus sind heute 2,59 m in recht schlechtem Zustand erhalten. Seine Breite beträgt 21,5 cm. Er besteht aus zwei Teilen: einem satirischen Teil, von dem nur 85 cm erhalten sind, und einem erotischen Teil mit einer Länge von 1,74 m. Die beiden Teile werden heute getrennt aufbewahrt.[1] Im satirischen Teil werden sich als Menschen verhaltende Tiere dargestellt. Der erotische Teil setzt sich aus zwölf unabhängigen Szenen zusammen, die sich in einem Lupanar abspielen.

Der französische Ägyptologe Jean-François Champollion war schockiert ob der „monströsen Obszönität“, als er den Papyrus 1824 in Turin sah.[2]

Literatur

  • Alexander Brawanski und Hans-Werner Fischer-Elfert: Der „erotische“ Abschnitt des Turiner Papyrus 55001: ein Lehrstück für das männliche Ego? In: Studien zur Altägyptischen Kultur, 41 (2012), S. 67–97.
  • Joseph Omlin: Der Papyrus 55001 und seine satirisch-erotischen Zeichnungen und Inschriften (= Catalogo del Museo Egizio di Torino. Band 3). Pozzo, Turin 1973.
  • Tim Panduro, Niels-Peter Granzow Busch: Porno op papyrus. In: Historia. Heft 3, 2017, S. 58–61 (niederländisch).

Einzelnachweise

  1. Pascal Vernus: Le Papyrus érotique de Turin: la transgression codifiée. Konferenz an der Universität Lille 3, 21. Dezember 2012 conférence en ligne sur Live 3 (französisch)
  2. Leben in Luxor – Luxor Westbank: Das Arbeiterdorf Deir el-Medina – Arbeit, Alltag, Kult. Abgerufen am 20. Mai 2017.
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