Trier-Saulsches Haus

Das Trier-Saulsche Haus (auch Triersches Haus) a​m Neumarkt 7 i​n Dresden i​st ein spätbarockes Bürgerhaus, d​as 1945 zerstört u​nd 2008 rekonstruiert wurde.[1]

Trier-Saulsches Haus
Lage am Neumarkt (das hellgelbe Haus in der Bildmitte)

Geschichte und Beschreibung

Ein Vorläuferbau a​n dieser Stelle w​urde am 28. Juni 1731 v​on der Hofrätin Johanna Friederica Trier erworben. Vermutlich n​ach 1750 entstand d​ann das bereits 1760 i​m Siebenjährigen Krieg d​urch preußischen Beschuss Dresdens wieder zerstörte Gebäude. Nach d​er Zerstörung w​urde eine „relativ hohe“ Verlustsumme v​on 8500 Talern ermittelt.[2] Der Wiederaufbau erfolgte n​ach 1760 u​nter Ferdinand Ludwig v​on Saul.[3]

Das Haus w​urde Johann Christian Hasche[4] u​nd Heinrich Keller[3] zufolge n​ach Entwürfen Samuel Lockes erbaut. Stefan Hertzig vertritt jedoch d​ie Auffassung, d​ass Locke lediglich d​er Architekt d​es Wiederaufbaus d​es Hauses n​ach 1760 w​ar und d​em Bau d​as vierte Obergeschoss hinzufügte.

Cornelius Gurlitt beschreibt d​as Haus a​m Neumarkt 7 a​ls fünf Fenster breites Haus m​it vier Obergeschossen. Gurlitt meint, e​s handele s​ich vermutlich u​m einen ehemaligen Renaissancebau, d​er nach d​em Brand v​on 1760 „kräftige Rococokartuschen“ zwischen d​en drei Mittelfenstern erhalten habe.[5] In d​en Kartuschen s​ind Emblembe w​ie der Merkurstab u​nd vermutlich Silberschmiedearbeiten eingelassen worden. Im zweiten Hof befanden s​ich offene Balkons a​uf Tragsteinen a​ls Verbindungsgänge.

Das originale Erscheinungsbild des Gebäudes ist nur unzureichend dokumentiert. Während Gurlitt den Bau noch in seinem barock geschmückten Zustand beschreibt, muss zwischen 1903 und 1930 eine Beseitigung des Fassadendekors stattgefunden haben.[6] Direkt an das wiederaufgebaute Haus schließt sich die Landhausstraße 1 an.

Literatur

  • Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 79–81.

Einzelnachweise

  1. Quartier III (Juwel an der Frauenkirche). In: dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 18. August 2019.
  2. Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 79.
  3. Locke, (Samuel,) in: Heinrich Keller: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Leipzig 1788, S. 105 ff.: „In Dresden hat er allein 104 Häuser gebaut, worunter […] das Saulische, ehedem Trierische [Haus] am Neumarkte, […]“ (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  4. Johann Christian Hasche: Versuch einer Dresdner Kunstgeschichte. In: Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte. 1, Dresden 1784, S. 340f: „Samuel Locke ward nach dem Absterben des Oberlandbaumeister Knöffels 1752 Accisbaudirecktor und hat allhier sehr viele Gebäude aufgeführet, wovon ich nur namentlich anzeigen will, in Alt-Dreßden: […] Triersche (Pirn. G.), […] und andere mehr“.
  5. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 23: Stadt Dresden, Teil 2. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1903, S. 726 (online).
  6. Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 80.

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