Tran und Helle

Tran und Helle war eine populäre Kurzfilmserie der NS-Propaganda. Die in einer humoristischen Weise gestalteten Filme um den linientreu aufgeklärten Volksgenossen Helle und den schwerfällig-tumben Tran wurden im Vorprogramm der Kinos gezeigt. Ludwig Schmitz spielte den Tran in der Wochenschau-Serie, Helle wurde von Jupp Hussels dargestellt.

Handlung

Die Kurzfilme folgen durchgehend einer recht einfachen Dramaturgie. Der als naiv und verführbar dargestellte Tran erliegt nur allzu leicht den Einflüsterungen und Verlockungen ausländischer „Feindpropaganda“ in Wort (Zeitungen, Bücher) und Ton (BBC London). Somit hegt er stets Zweifel an der Richtigkeit des von den nationalsozialistischen Machthabern angezettelten Zweiten Weltkriegs und beklagt wortreich die kriegsbedingten Entbehrungen oder beginnt entgegen den durch die NS-Propaganda verbreiteten Verhaltensregeln Lebensmittel zu horten oder sich auf andere Art „volksschädlich“ zu verhalten. Die Figur des Helle ist als „vorbildlicher Volksgenosse“ so angelegt, dass dieser den „begriffsstutzigen“ Tran über die (im NS-Sinne) „Wahrheit“ aufklärt, ihn ideologisch wieder auf die richtige Spur bringt und zu korrektem Handeln anleitet.

Regie führte bei diesen nur minutenkurzen Filmen (1939/40) der seit dem Ersten Weltkrieg als Spielfilmregisseur erfahrene Johannes Guter.

Sonstiges

Üblicherweise waren die kurzen Episoden in die Wochenschau eingebettet. Die Serie wurde im Herbst 1940 eingestellt – die Machthaber sahen inzwischen die Gefahr, dass Zuschauer sich mit Tran identifizieren könnten.

Eine weibliche Analogie bildete das Filmpaar Liese und Miese.

Literatur

  • Hans-Jürgen Singer: Tran und Helle. Aspekte unterhaltender „Aufklärung“ im Dritten Reich. In: Publizistik, 31. Jahrgang 1986, S. 346–356.
  • Gerhard Stahr: Volksgemeinschaft vor der Leinwand? Der nationalsozialistische Film und sein Publikum. Verlag Hans Theissen, Berlin 2001.
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