Toupha
Die Toupha (gr.: τοῦφα; auch Touphion (τουφίον)) ist eigentlich ein Büschel aus den Haaren oder Federn exotischer Tiere auf einem Reiterhelm oder Kaiserdiadem, im weiteren Sinne bezeichnet der Begriff auch den gesamten mit einer Toupha verzierten Kopfschmuck. Die kaiserliche Toupha wurde nur zu bestimmten Anlässen, wie bei einem Triumphzug, getragen.
Eine der berühmtesten Darstellungen befand sich auf der heute verloren gegangenen Reiterstatue Justinians auf der Justinian-Säule am Augusteion in Konstantinopel, die durch eine Zeichnung aus dem 15. Jahrhundert bekannt ist. Im 9. Jahrhundert fiel der schwere Kopfschmuck von der Statue und musste von einem Akrobaten mit Hilfe eines vom Dach der Hagia Sophia zum Kapitell der Säule gespannten Seil wieder angebracht werden. Kaiser Theophilus belohnte den Akrobaten mit 100 Nomismata, einer byzantinischen Goldmünze.
Später wurde der Begriff Toupha oder Typha gleichbedeutend mit Tiara gebraucht. Im 12. Jahrhundert findet sich das Verb typhoomai bei Johannes Zonaras in der Bedeutung extrem arrogant sein.
Siehe auch
Literatur
- Alexander P. Kazhdan u. a. (Hrsg.): Oxford Dictionary of Byzantium. Band 3: Nike – Zygo. Oxford University Press, New York NY 1991, ISBN 0-19-504652-8, S. 2100.