Torfbahn (Erdinger Moos)
Die Torfbahn war eine Bahnstrecke, die von Ismaning nach Gut Zengermoos im Erdinger Moos führte.
Torfbahn (Erdinger Moos) | |
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Streckenlänge: | 13 km |
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) |
1896 wurde auf Veranlassung des Gutsbesitzers Johann Michael Ritter von Poschinger die rund 13 Kilometer lange, eingleisige Torfbahn mit 760-mm-Spur (Bosnische Spurweite) vom Schlossgut in Ismaning zu den Moosgütern Zengermoos und Karlshof im Erdinger Moos eröffnet, mit der im Moos abgebauter Torf und Kies für den Straßenbau, Personen und Lebensmittel transportiert wurden.[1] Sie wurde zunächst mit einer Feldlokomotive von Krauss (Nr. 3294)[2] und seit 1902 mit einer weiteren Lokomotive von Maffei betrieben. Als „Torfbahnhof“ diente ein unter Denkmalschutz stehendes Ökonomiegebäude des Schlosses Ismaning.
1909 erfolgte der Anschluss an die neueröffnete Sekundärbahn München-Ost-Ismaning (Krautexpress, heute Teil der Bahnstrecke München Ost–München Flughafen). Die Einrichtungen der Torfbahn, darunter auch eine Lokomotive, wurden zu Ende des Zweiten Weltkriegs als Bockerlbahn zur Trümmerbeseitigung in München eingesetzt.[3]
Auf der Topographischen Karte 7736 Ismaning aus dem Jahr 1960 sind, insbesondere nördlich des Guts Zengermoos, noch Reste der Torfbahn erkennbar.[4][5]
Literatur
- Cornelia Oelwein: Zwischen Goldach und Seebach. Die Geschichte des Goldachhofs und der Mooskultivierung in Ismaning. Franz Schiermeier Verlag, München 2013, ISBN 978-3-943866-22-3.
Einzelnachweise
- Cornelia Oelwein, Goldach (Literatur), S. 41
- Abbildung der Krauß-Lokomotive bei Oelwein, Goldach (Literatur), S. 41
- Cornelia Oelwein, Goldach (Literatur), S. 43
- K. Ruppert in Topographischer Atlas Bayern, Paul List Verlag München 1968, ohne ISBN, S. 244
- 7736 Ismaning. Topographische Karte 1:25000. Bayerischen Landesvermessungsamt, München 1960 (bayern.de [PDF; 8,5 MB; abgerufen am 2. Januar 2022] Erstausgabe: 1955).