Tony Levin
Anthony Frederick "Tony" Levin (* 6. Juni 1946 in Boston, Massachusetts) ist ein Rock-Bassist. Bekannt wurde er vor allem im Umfeld des Progressive Rock durch seine Zusammenarbeit mit Peter Gabriel, King Crimson oder Yes.
Leben
Levin wuchs im Bostoner Vorort Brookline auf. Der jüngere Bruder des Keyboarders Pete Levin begann bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Spiel des Kontrabasses. In der Highschool spielte er Tuba, mit der er sogar einige Solos mit der Schulband hatte, und gründete eine Barbershop-Band. Sein Hauptinteresse lag allerdings im klassischen Bereich am Klavier, an dem er, im Alter von ca. 15 Jahren, bei einem Auftritt des Greater Boston Symphony Youth Orchestra auf dem Rasen des Weißen Hauses für John und Jackie Kennedy spielte.
Anschließend besuchte er die Eastman School of Music in Rochester und spielte bei den Rochester Philharmonikern. Auf der Schule lernte er Steve Gadd kennen, der ihm beibrachte, auf höherem Niveau Jazz und Rock zu spielen. Er tauschte seinen Ampeg-Baby-Bass gegen einen alten Fender Precision Bass, der für lange Zeit sein einziges Instrument bleiben sollte.
1970 zog Levin nach New York City und trat einer Band bei, die Aha, the Attack of the Green Slime Beast hieß und in der auch Don Preston von The Mothers of Invention spielte. Kurz danach begann er eine Karriere als Sessionmusiker und spielte im Laufe der 1970er auf vielen Alben den Bass, so auch 1975 auf Still Crazy After All Those Years von Paul Simon, mit dem er von da an bis Anfang der 80er Jahre regelmäßig tourte. Als Simon 1980 sein Projekt One-Trick Pony realisierte, war Levin nicht nur auf dem Album zu hören, sondern spielte auch in dem dazugehörigen Kinofilm mit.
1978 zog Tony Levin nach Woodstock, wo er der Band L’Image beitrat. Die Band, in der unter anderem auch Steve Gadd, Mike Mainieri und Warren Bernhardt spielten, trennte sich bereits ein Jahr später.
Ende der 1970er trat er der Band Peter Gabriels bei, den er durch Bob Ezrin kennengelernt hatte; mit Ezrin hatte er Alice Coopers Welcome to My Nightmare und Lou Reeds Berlin aufgenommen. Auf dem ersten Album von Peter Gabriel spielte Levin Tuba. Bei den Aufnahmen zu diesem Album traf Levin auch Robert Fripp und wurde, nachdem er 1980 auf dessen Soloalbum Exposure gespielt hatte, Mitglied von King Crimson, wo er zunächst bis zur Jahrtausendwende verblieb. Seit 2003 gehört er wieder zur Band.
Bei King Crimson, also ab 1980, entwickelte sich Levin neben dem Bass- auch zu einem virtuosen Spieler des sogenannten Chapman Sticks.[1] Als Bassist fokussierte er sich zuerst auf die Basstöne, erforschte aber später auch den Gitarrenpart des Instruments. Levin entwickelte sich zu einem der anerkannten Künstler auf diesem Musikinstrument.[2]
Levin nahm fünf Soloalben auf, zwei weitere Alben nahm er mit der Tony Levin Band auf.
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern
Am bekanntesten ist Levin durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Peter Gabriel. Im Laufe seiner Karriere spielte er, neben den oben erwähnten, außerdem u. a. mit folgenden Bands und Musikern zusammen: Jeff Beck, Alice, Anderson, Bruford, Wakeman, Howe, Claudio Baglioni, California Guitar Trio, David Bowie, Jim Weider, John Lennon, King Crimson, Liquid Tension Experiment, Mark Knopfler, Magellan, Mark Kostabi, Paul Simon, Pink Floyd, Seal, Steve Thorne, Terry Bozzio, Yes.
Diskografie
Solo
- 1995 – World Diary
- 1997 – From the caves of the iron mountain
- 2000 – Waters of Eden
- 2002 – Pieces of the sun (mit der Tony Levin Band)
- 2002 – Double Espresso (mit der Tony Levin Band)
- 2006 – Resonator
- 2007 – Stick Man
Bozzio Levin Stevens
- 1997 – Black Light Syndrome
- 2000 – Situation Dangerous
Liquid Tension Experiment
- 1998 – Liquid Tension Experiment
- 1999 – Liquid Tension Experiment 2
- 2021 – Liquid Tension Experiment 3
Bruford Levin Upper Extremities
- 1999 – BLUE Nights
Liquid Trio Experiment
- 2007 – Spontaneous Combustion
Stick Men
- 2010 – Soup
- 2011 – Absalom
- 2012 – Open
- 2013 – Deep
- 2016 – Prog Noir
Levin Minnemann Rudess
- 2013 – Levin Minnemann Rudess
- 2016 – From The Law Offices Of Levin Minnemann Rudess
Levin Brothers
- 2014 – Levin Brothers
- 2017 – Special Delivery
Weblinks
Einzelnachweise
- Stick Enterprises - Home of the Chapman Stick. Abgerufen am 31. März 2020.
- Dylan Cem Akalin: Interview mit Tony Levin über King Crimson, sein Bass- und Stickspiel und den Humor von Robert Fripp | jazzandrock.com. Abgerufen am 30. März 2020 (deutsch).