Tony Coe
Anthony „Tony“ George Coe (* 29. November 1934 in Canterbury) ist ein britischer Jazzmusiker (Saxophone, Klarinette, Flöte) und Komponist.
Leben
Coe war zunächst als Journalist tätig; er spielte in den Bands von Joe Daniels, Nat Gonella, Alan Clare und Al Fairweather, bevor er ab 1957 bei Humphrey Lyttelton arbeitete, mit dem er 1959 auf Amerikatournee war. Gemeinsam mit John Picard hatte er von 1962 bis 1964 eine eigene Band. Zwischen 1966 und 1969 war er Mitglied im Orchester von Johnny Dankworth, dann in der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band. In den frühen 1970ern führte er vielbeachtete Eigenkompositionen wie „Zeitgeist“ auf, arbeitete mit einer eigenen Band und mit Kenny Wheeler, der Gruppe Matrix und Ian Carrs Nucleus. Später war er mit Michael Gibbs, Clark Terry, Neil Ardley, Norma Winstone, Benny Bailey und Peter Herbolzheimer tätig, spielte aber auch ein Duoalbum mit Derek Bailey ein. In den 1980er Jahren arbeitete er auch mit Stan Tracey, mit Tony Oxley und mit Ali Haurand. Weiterhin legte er Alben unter eigenem Namen, mit Melody Four und mit den Lonely Bears (mit Lol Coxhill und Steve Beresford) vor. Er hat auch an Projekten von Bob Moses, Franz Koglmann/Lee Konitz (We Thought About Duke, 1995 und O Moon My Pin-Up, 1998) und Annie Whitehead teilgenommen. Er verfasste weiterhin Filmmusiken und war zudem als Solist auf dem Tenorsaxophon an den Aufnahmen zur Musik von Henry Mancinis Pink Panther beteiligt.
1995 wurde Coe als erster europäischer Jazzmusiker mit dem Jazzpar-Preis ausgezeichnet, 1997 mit dem British Jazz Award.
Diskographische Hinweise
- Some Other Autumn (Hep Records, 1971) mit Brian Lemon, Dave Green, Phil Seamen
- British-American Blue (between the lines, 1978) mit Roger Kellaway
- Canterbury Song (Hot House, 1988) mit Benny Bailey, Horace Parlan, Jimmy Woode, Idris Muhammad
- Captain Coe's Famous Racearound (Storyville, 1995) mit Bob Brookmeyer, Steve Argüelles
- Blue Jersey (AB, 1995) mit Dave Horler, John Horler, Allan Ganley
- In Concert (AB, 1997) mit John Horler, Malcolm Cheese
- Days of Wine and Roses (Zephyr, 1997) mit Alan Barnes, Brian Lemon, Dave Cliff, Alan Ganley
- Ruby (Zah Zah, 1998) mit Brian Dee, Matt Miles, Steven Argüelles
- Before the Dawn (Chapter One Records, 2007) mit John Horler, Chris Laurence bzw. Alec Dankworth, Trevor Tomkins sowie Bob Cornford
- Tony Coe & John Horler Dancing in the Dark (Gearbox 2021, rec. 2007)
Filmografie (Auswahl)
- 1987: Versteckte Leidenschaft – Camomille (Camomille)
- 2002: Gambling, Gods and LSD
Literatur
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.
Weblinks
- Literatur von und über Tony Coe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz (englisch)
- Tony Coe bei AllMusic (englisch)
- Tony Coe in der Internet Movie Database (englisch)