Titus Annius Luscus (Konsul 153 v. Chr.)
Titus Annius Luscus war ein im 2. Jahrhundert v. Chr. lebender römischer Senator, der 153 v. Chr. als Konsul amtierte.
Herkunft und familiäres Umfeld
Titus Annius Luscus entstammte der gens Annii, einem römischen plebejischen Geschlecht latinischer Herkunft,[1] das in Rom erst im 2. Jahrhundert v. Chr. stärker in Erscheinung trat und in ebendiesem Jahrhundert der Republik zwei Konsuln stellte, und zwar neben dem hier behandelten Konsul von 153 v. Chr. auch Titus Annius Rufus, der 128 v. Chr. das höchste Staatsamt bekleidete und vielleicht ebenfalls außer dem Cognomen Rufus auch das Cognomen Luscus führte. Nach letztgenanntem Konsul ist die via Annia benannt.[2]
Politische Laufbahn
Titus Annius Luscus war der Sohn eines gleichnamigen Mannes, der 172 v. Chr. vom Senat als Gesandter zu dem makedonischen König Perseus geschickt[3] und 169 v. Chr. als Mitglied eines Dreimännerkollegiums zur Vergrößerung der römischen Kolonie Aquileia entsandt wurde.[4]
Über den Beginn von Luscus’ senatorischer Laufbahn ist nichts überliefert. Da er aber um 156 v. Chr. als Prätor amtierte, muss er zu dieser Zeit mindestens 40 Jahre alt gewesen sein (Mindestalter für Praetoren nach der lex Villia annalis aus dem Jahre 180 v. Chr.). Im Jahre 153 v. Chr. war er dann zusammen mit Quintus Fulvius Nobilior Konsul der römischen Republik.[5] 133 v. Chr. gehörte er als Konsular zu den Gegnern des Tiberius Sempronius Gracchus.[6] Cicero bezeichnet ihn als respektablen Redner.[7] Sein Todesdatum ist unbekannt.
Literatur
- Ingemar König: Der römische Staat (= Reclams Universal-Bibliothek. 8834). Teil 1: Die Republik. Reclam, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-008834-8.
- Heinrich Nissen: Italische Landeskunde. Band 2: Die Staedte. Hälfte 1. Weidmann, Berlin 1902, (Digitalisat).
- Wilhelm Schulze: Zur Geschichte lateinischer Eigennamen (= Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse. NF Bd. 5, Nr. 5, ISSN 0931-2013). Weidmann, Berlin 1904, (Digitalisat).
- Elimar Klebs: Annius 64. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2270.
Einzelnachweise
- Wilhelm Schulze: Zur Geschichte lateinischer Eigennamen. 1904, S. 122, 423 und 519.
- Heinrich Nissen: Italische Landeskunde. Band 2: Die Staedte. Hälfte 1. 1902, S. 231 und 362.
- Titus Livius: Ab urbe condita 42, 25, 1.
- Livius: Ab urbe condita 43, 17, 1.
- Fasti Capitolini ad annum 153 v. Chr.; Cicero, Brutus 79; u. a.; dazu Ingemar König: Der römische Staat. Teil 1. 1992, Liste der Konsuln, S. 224.
- Plutarch: Tiberius Gracchus 14, 5; Livius, Ab urbe condita, periochae 58; u. a.
- Cicero, Brutus 79.