Theo Lieven
Theo Lieven (* 1952 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Unternehmensgründer.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur 1970 am Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen studierte Theo Lieven Mathematik an der RWTH Aachen. Noch während des Studiums gründete er 1975 zusammen mit seinem Kommilitonen Rainer Fraling die VERO GmbH, die 1981 zur Vobis Data Computer GmbH umfirmiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt brach Lieven sein Mathematikstudium ab, um sich auf die Geschäftsführung des Unternehmens zu konzentrieren. Nachdem die Metro AG bereits 1989 Anteile an Vobis übernommen hatte, verkaufte Lieven 1996 seine restlichen Firmenanteile und zog sich ins Privatleben zurück.
Von 2001 bis 2006 studierte Lieven an der Fernuniversität Hagen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, promovierte 2009 an der Universität St. Gallen über das Thema „Markenpersönlichkeit und Mitarbeiterverhalten in Kundentelefonaten“ und begann anschließend die Arbeit an seiner Habilitation. In der Vergangenheit betätigte er sich zudem als Konzertpianist, Buchautor und Lehrbeauftragter der RWTH Aachen. Besonders die Förderung junger Musikerinnen und Musikern lag Lieven am Herzen und so gehörte er im Jahr 2002 neben Martha Argerich und anderen zu den Gründern der International Piano Academy Lake Como[1] und gründete später die nach ihm benannte Internationale Klavierstiftung Theo Lieven zu Hamburg[2].
Darüber hinaus leitete Theo Lieven von Februar bis Anfang Mai 2002 den damaligen Fußball-Zweitligisten Alemannia Aachen. In turbulenten Zeiten, in denen der Verein vor der Insolvenz stand, brachte er mit seinem kurzfristigen Rücktritt seine Enttäuschung über nicht ausgezahlte Sponsorengelder in Höhe von 50.000 Euro zum Ausdruck, die als Sonderprämie für die Spieler gedacht waren.[3] "Ich bin nach drei Monaten als Präsident von Alemannia Aachen wieder zurückgetreten. Nicht, weil ich Schaden angerichtet hätte, sondern weil ich gemerkt habe, dass es mit mir eher schlechter als besser werden würde. Dann ist Horst Heinrichs ein sportlich sehr erfolgreicher Präsident geworden. Man muss also aufgeben können, dann ist Scheitern kein Problem. Man muss nicht Präsident eines Fußballklubs sein", meinte er 2014 anlässlich der Verleihung des zweiten Aachener Marketingpreises.[4]
2000 wurde sein Buch Unternehmer sein heißt frei sein beim Hanser Verlag in München veröffentlicht.
Ehrungen
- Ehrensenator der RWTH Aachen (2006)[5]
Literatur
- Klaus Umbach: Menuett im Reich der Mitte. In: Der Spiegel. Nr. 47, 2000, S. 264–268 (online).
Weblinks
- Literatur von und über Theo Lieven im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Theo Lieven in der Internet Movie Database (englisch)
- Vorstellung des Teams des Universitätsinstituts der Universität St. Gallen, darunter Theo Lieven.
- Porträt durch die Fernuniversität Hagen
- Porträt in der Online-Ausgabe der Zeitschrift IT-Business
- Interview mit Theo Lieven, in der Aachener Zeitung vom 18. September 2014
Einzelnachweise
- Pressemitteilung des conservatorio della svizzeria italiana
- Pressemitteilung des Deutschen Informationszentrums Kulturförderung
- Alemannia-Doku Teil 6
- Thorsten Karbach: Theo Lieven weiß, wie sich Unternehmensgründer beweisen müssen, Aachener Zeitung, 18. September 2014.
- Verleihung der Ehrensenatorwürde durch die RWTH Aachen