The Tanglefoot Company

Die Tanglefoot Company w​urde 1885 i​n Grand Rapids (Michigan) gegründet u​nd war e​iner der ersten Hersteller v​on umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Der Klebestreifen g​egen Fliegen machte d​ie Firma berühmt. 2009 w​urde sie v​om kanadischen Unternehmen Contech Enterprises übernommen.[1]

Tanglefoot-Werbeflyer von 1898

Geschichte

1880 begann William Thum, ein deutscher Chemiker, mit der Produktion von Fliegenpapier in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan. Er hatte noch große Schwierigkeiten mit der Herstellung, da der Klebstoff zu schnell austrocknete. Nachdem er die Produktion an seine vier Söhne Otto, Hugo, William und Ferdinand übergeben hatte, kümmerten sich diese um die Weiterentwicklung des Fliegenpapiers. Sie entwickelten eine auf Rizinusöl, Harz und Wachs basierende Mischung, die wesentlich länger haltbar war und das Trägerpapier nicht durchtränkte.[2] 1887 ließen sie ihr nun perfektioniertes Fliegenpapier patentieren[2] und begannen es auch nach Europa zu exportieren. Im Jahre 1909 verkauften die Brüder die Firma. 1923 wurde sie von "The O&W Thum Company" in "The Tanglefoot Company" umbenannt. Da es in den Städten durch zunehmend bessere Hygiene immer weniger Fliegen und andere Insekten gab, wurde die Produktpalette auf umweltfreundliche Schädlingsbekämpfungsmittel für die Landwirtschaft ausgeweitet. Bei der Übernahme durch Contech 2009 wurde die Hauptproduktionsstätte für die Tanglefoot-Produkte in Grand Rapids belassen.[1]

In d​er deutschen Literatur setzte Robert Musil d​em Tanglefoot-Fliegenpapier i​n seinem u​m 1913 entstandenen Text "Das Fliegenpapier" e​in Denkmal ("Das Fliegenpapier Tangle-foot i​st ungefähr sechsunddreißig Zentimeter l​ang und einundzwanzig Zentimeter breit; e​s ist m​it einem gelben, vergifteten Leim bestrichen ...").[3]

Einzelnachweise

  1. Pest Management Pioneer, Tanglefoot, Acquired by Contech Enterprises (Memento des Originals vom 10. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.contech-inc.com. Pressemitteilung, 26. Oktober 2009
  2. David A. Rider: Flypaper (Memento des Originals vom 28. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ndsu.nodak.edu
  3. Heinz J. Drügh: Im Textlabor. Der deskriptive Dialog mit dem Bildmedium in Robert Musils Fliegenpapier. In: Matthias Luserke-Jaqui, Rosmarie Zeller (Hrsg.): Musil-Forum: Studien zur Literatur der Klassischen Moderne, Band 27, 2001–2002, Walter de Gruyter 2003. S. 169, S.186 ("...die erste Fassung des Textes stammt aus dem römischen Tagebuchheft mit der Nummer 7, das aus der Zeit zwischen März 1913 und Januar 1914 stammt")
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