Thargelia (Fest)
Die Thargelien (altgriechisch Θαργήλια Thargelia) waren ein Vorerntefest im antiken Griechenland.
Der Brauch, eine Fruchtbarkeitszeremonie, beschränkte sich auf den ionisch-attischen Raum und ging später im Apollonkult auf. Alljährlich im April/Mai – dem 6. bis 7. Thargelion – wurden geweihte Getreideerstlinge in einem Topf gekocht. Davor gab es einen Sündenbock-Ritus, bei dem ein Pharmakos (ein zum Opfer erwählter Mensch) mit Feigenruten und Meerzwiebeln siebenmal auf die Genitalien geschlagen und symbolisch „über die Grenze vertrieben“ wurde.
Literatur
- Viktor Gebhard: Thargelia 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,2, Stuttgart 1934, Sp. 1287–1304.
- Dietrich Wachsmuth: Thargelia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 650 f.
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