Théodore Perroud
Théodore Perroud (* 30. März 1831 in Châtel-Saint-Denis; † 10. Juli 1876 in Freiburg) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Er war katholisch und von Châtel-Saint-Denis. Seine Eltern waren Jean-Léon Perroud, Grossrat, und Julie geb. Genoud. Théodore-Jacques-Philippe Perroud heiratete Stéphanie-Cécile-Emma Landerset, Tochter des Jean-Pierre Landerset (1781–1849). Dieser bedeutende liberale und dann radikale Staatsmann war Grossrat (1814–1849) und Staatsrat von 1836 bis 1847 und von 1848 bis 1849.
Über Théodore Perrouds Schul- und Studienzeit ist wenig bekannt. Offensichtlich besass er ausgezeichnete Architekturkenntnisse. Von 1861 bis 1870 war er Kantonsarchitekt. Als das Projekt für das Spital von Marsens konkrete Form annahm, starb Staatsrat François-Xavier Bondallaz, und Perroud, der nie politisch tätig gewesen war, war der Mann der Stunde.
Am 17. Februar 1870 wurde er mit 36 von 66 Stimmen in den Staatsrat gewählt, in dem er die Baudirektion leitete (1870–1876). Von 1871 bis 1876 sass er im Grossen Rat. Seine Direktion wurde stark in Anspruch genommen durch die ersten Arbeiten für die strategische Strasse Bulle–Boltigen, die Eisenbahn-Nebenstrecken Freiburg–Payerne–Estavayer–Yverdon, Palézieux–Payerne–Murten–Lyss und das erste Projekt Freiburg–Murten. Perrouds wichtigstes Bauvorhaben, das seine ganze Aufmerksamkeit erforderte, war jedoch die Irrenanstalt Marsens (1871–1876). Er wurde darüber krank, und zudem verletzten ihn gewisse Kritiken, die in der Presse über diese Klinik geäussert wurden. Am 10. Juli 1876 starb er in Freiburg an einem Schlaganfall.
Perroud war ein gemässigter Konservativer und ein Technokrat, der zum Politiker geworden war, arbeitsam, aufrecht und in technischen Dingen erfahren. Seine Gutmütigkeit und Bescheidenheit machten aus ihm einen populären Beamten, fern aller politischen Ränke.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.