Teltix
Teltix war das erste mobile Ticketingsystem im Regelbetrieb im deutschen öffentlichen Personennahverkehr. Es wurde im Jahr 2003 eingeführt.[1] Das gleichnamige Unternehmen wurde von Tanja Bach, Jochen Baumeister und Ingo Dahm gegründet.[2][3]
Funktion
Der Fahrscheinkauf erfolgte beim Teltixsystem durch einen Anruf mit dem Mobiltelefon, der durch eine automatische Ansage ("Gute Fahrt") bestätigt wurde.[4] Jeder Stadt wurde eine eigene gebührenfreie Telefonnummer zugewiesen (zum Beispiel 0800-TELTIX für Osnabrück[5], 0800-7 92 66 61 für Bonn).[2] Bei jedem Anruf wurde ein Einzelfahrschein für das jeweilige Stadtgebiet ausgestellt. Der Fahrgast erhielt eine Bestätigung in der Form einer SMS. In der SMS war ein Code als Referenz auf einen Datenbankeintrag eingetragen. Mit diesem Code konnte der Kontrolleur die Echtheit überprüfen. Das System wurde mit einer Best-Preis-Berechnung kombiniert, um auch Tagestickets und Wochentickets verkaufen zu können.[4]
Zur Nutzung des Systems war eine Anmeldung mit der Anlage eines Guthabenkontos erforderlich.[5]
Geschichte
Das Teltix-System basiert auf einem Patent von Jochen Baumeister aus dem Jahr 2001.[6] Zunächst startete das Gründungsprojekt unter dem Namen Tel-a-Ticket in Dortmund.[7] Innerhalb des Gründungswettbewerbs Start2Grow fanden die Gründerteams von "Tel-a-Ticket" (Tanja Bach, Jochen Baumeister) und "SMS-Ticket" (Ingo Dahm) zusammen und gründeten im Jahr 2002 die Teltix GmbH.
Im Januar 2003 startete das System innerhalb eines Pilotversuchs mit den Stadtwerken Osnabrück.[5] Nach einer fünfmonatigen Pilotphase wurde es im Juli 2003 in den Regelbetrieb in Osnabrück überführt.[5]
Ende 2003 führten die Stadtwerke Bonn das Teltix-System unter dem Namen Handyticket ein.[8]
Ab Februar 2004 kooperierte Teltix mit T-Mobile, sodass der Fahrscheinkauf auch über das T-Zones-WAP-Portal aufgerufen werden konnte.[9] Im Juli desselben Jahres startete das Ticketingsystem mit dem Verkauf von Museumstickets in der Bundeskunsthalle in Bonn.[8] Seit November 2004 konnten Fahrgäste der Kölner Verkehrsbetriebe das Teltixsystem nutzen.[10]
Weblinks
Offizielle Webseite von Teltix
Einzelnachweise
- Statt Auto: Die SMS als Busfahrschein. Abgerufen am 3. Januar 2019.
- Bettina Diers: Handy wird zum Fahrscheinautomaten für die Hosentasche. In: Die Welt. 3. August 2004, abgerufen am 21. Januar 2019.
- Robert Kulka: Dem Kontrolleur genügt ein Blick aufs Handy-Display. In: General-Anzeiger Bonn. 16. Dezember 2003, abgerufen am 21. Januar 2019.
- TELTIX - Mobile Ticketing für den öffentlichen Personennahverkehr. Abgerufen am 21. Januar 2019.
- Fahrkarte kaufen per Handy. 28. Januar 2003, abgerufen am 21. Januar 2019.
- Verfahren und Servicesystem zum Erstellen von Legitimationsausweisen wie insbesondere Fahrscheinen, Eintrittskarten, Zahlungsbelegen, Kantinenbons u. dgl. mittels einer Telekommunikationseinrichtung, insbesondere mittels eines Handys. 16. August 2001 (google.com [abgerufen am 3. Januar 2019]).
- Jochen Baumeister: Vom Papierfahrschein zum PTA. In: VPL-Letter. Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund, 1. Juli 2002, abgerufen am 3. Januar 2019.
- Robert Kulka: Mit dem Handy gelassen durch alle Kontrollen. In: General-Anzeiger Bonn. 21. Juli 2004, abgerufen am 21. Januar 2019.
- heise online: T-Mobile bietet Fahrschein-Service im t-zones-Portal. Abgerufen am 3. Januar 2019.
- KVB-Ticket per Handy. In: Kölner Stadt-Anzeiger. (ksta.de [abgerufen am 3. Januar 2019]).