Tegelbergbahn
Die Tegelbergbahn ist eine 2146,18 Meter lange Luftseilbahn auf dem Tegelberg bei Schwangau. Die Pendelbahn, die einen Höhenunterschied von 892,5 Metern überwindet, hat eine 38 Meter hohe, als Stahlbetonkonstruktion ausgeführte Seilbahnstütze. Sie hat ein Tragseil mit 48 mm und ein Zugseil mit 26 mm Durchmesser und verfügt über 2 Kabinen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 44 Personen. Der Antrieb erfolgt mit einem 250 kW starken Motor.
Bergbahn Tegelbergbahn | |
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Blick von der Aussichtsplattform an der Bergstation der Tegelbergbahn: Kabine, Seilbahnstütze und Talstation | |
Standort | Schwangau |
Bauart | 40er Kabinen-Seilbahn |
Baujahr | 1968 |
Talstation | Schwangau 47° 34′ 5,6″ N, 10° 45′ 22,5″ O |
Bergstation | Tegelberg 47° 33′ 34,7″ N, 10° 46′ 44,5″ O |
Höhe der Talstation | 830 m |
Höhe der Bergstation | 1720 m |
Höhendifferenz | 890 m |
Länge | 2146 m |
Fahrzeit | etwa 240 Sekunden |
Wagen | 2 |
Maximale Transportkapazität | 460 Personen/Stunde |
Webseite | www.tegelbergbahn.de |
Geschichte
Erbaut wurde die Bahn vom Südtiroler Unternehmen Hölzl Seilbahnbau.
Am Fuße der Bahn kam 1966 bei Ausschachtungsarbeiten für die Talstation ein rechteckiges, teilweise beheizbares antikes Haus und nur wenig weiter östlich ein Badehaus aus dem 2. Jahrhundert aus dem Boden. In beiden Gebäuden fanden sich farblich wohlerhaltene Fresken, von denen ein Teil aus der Therme heute in der Archäologischen Staatssammlung München gezeigt wird. Die römische Siedlung Tegelberg ist erstmals 1934/35 bekannt geworden. Das Bad mit seinen teils einmaligen Befunden wurde nach den Grabungen konserviert und erhielt 1996 durch die Gemeinde Schwangau einen Schutzbau.
Zu einem Zwischenfall kam es am 12. August 2011: Nachdem sich ein Tandemschirm in den Seilen der Tegelbergbahn verfangen hatte, musste ihr Betrieb vorübergehend eingestellt werden. 132 Menschen wurden von der Bergstation ins Tal geflogen. 30 Passagiere aus der unteren Gondel wurden bis zum Abend aus ca. 50 Metern Höhe abgeseilt. 19 Passagiere und der Seilbahnführer in der oberen Gondel konnten wegen zu starken Windes erst am nächsten Morgen per Hubschrauber gerettet werden.
Im Zeitraum von 2019 bis 2021 wurden nach und nach die Berg- als auch die Talstation der Tegelbergbahn von Grund auf saniert und modernisiert. Auch die sich nach den ursprünglichen, roten Gondeln seit 1988 in Betrieb befindliche zweite Garnitur wurde im Frühjahr 2021 durch fast vollständig verglaste Gondeln ersetzt.
Geschäftsführer der Tegelbergbahn waren von 1968 bis 1984 Josef Müller, von 1984 bis 2016 Franz Bucher sowie von 2016 bis 2017 kommissarisch Paul Iacob als Bürgermeister der Stadt Füssen. Seit 2017 ist Frank Seyfried Geschäftsführer[1].
Bergbahnverbund
Die Tegelbergbahn GmbH & Co. KG, an der neben privaten Gesellschaftern auch die Kommunen Schwangau, Füssen und Halblech beteiligt sind[2], besitzt und betreibt neben der Tegelbergbahn in Schwangau auch die Buchenbergbahn im benachbarten Halblech-Buching, welche 1974 gekauft wurde, sowie die Breitenbergbahn in Pfronten, übernommen im Jahre 1999[3]. Jahres-, Saison- und Punktekarten sind daher an allen drei Standorten gültig. Weiterhin ist die Tegelbergbahn Mitglied im Verbund "Vitales Land"[4], dessen Karten ebenfalls an allen drei Standorten verwendet werden können.
Weblinks
Einzelnachweise
- all-in.de: Führungswechsel
- 50 Jahre Tegelbergbahn. Kreisbote, abgerufen am 17. Mai 2021.
- Peter Nasemann: Tegelberg. Bauer Verlag, Schwangau 2016, ISBN 978-3-95551-016-9. S. 70.
- Bergbahnen im Vitalen Land. Liftverbund Allgäu/Tirol Vitales Land, abgerufen am 17. Mai 2021.