Tartakowerismen
Tartakowerismen sind pointierte und ironische Aussprüche, mit denen der polnisch-französische Schachmeister Savielly (Xavier) Tartakower (1887–1956) seine freien, d. h. außerhalb eines Wettbewerbs gespielten Partien und seine veröffentlichten Partienkommentare versah. Unter Schachspielern sind viele davon zu „geflügelten Worten“ geworden.
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Savielly Tartakower
Eine kleine Auswahl:[1]
- „Die Drohung ist stärker als die Ausführung.“
- „Der Taktiker muss wissen, was er zu tun hat, wenn es etwas zu tun gibt; der Stratege muss wissen, was er zu tun hat, wenn es nichts zu tun gibt.“
- „Es ist stets günstiger, die Steine des Gegners zu opfern.“
- „Der Isolani verdüstert die Stimmung auf dem Schachbrett.“
- „Die Fehler sind alle da, sie müssen nur noch gemacht werden.“
- „Die Tragödie der Fehler ist die Tragödie der Leidenschaften.“
- „Eine ganze Partie kann auf einen bestimmten Fehler zugeschnitten sein.“
- „Die Schachpartie ist gewöhnlich ein Märchen aus Tausendundeinem Fehler.“
- „Immer der vorletzte Fehler gewinnt.“
- „Im Schach lernt man nur durch Fehler.“
- „Die Existenz des Schachspiels wird allein durch die Existenz von Fehlern gerechtfertigt.“
- „Fehler können und dürfen nur starke Spieler machen.“
- „Im Schach gibt es nur einen Fehler – die Überschätzung des Gegners.“
Einige der Tartakowerismen, die teilweise einen ernsthaften schachpsychologischen Hintergrund aufweisen und humorvoll zuspitzen, arbeitete Aleksei Suetin in sein Schachbuch Typische Fehler (Sportverlag, Berlin 1980) ein.
Einzelnachweise
- Alexei Suetin: Typische Fehler, 1980, Sportverlag Berlin
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