Tamara Lund

Tamara Lund (* 6. Januar 1941 i​n Turku, Finnland; † 21. Juli 2005 ebenda) w​ar eine finnische Opernsängerin (Sopran) u​nd Schauspielerin.

Tamara Lund bei einer Gala in Tampere. 2001.
Maria Lund und Tamara Lund. 2004.

Karriere

Tamara Lund wurde im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal bekannt, als sie den Ponnahdus pinnalle-Gesangswettbewerb gewann. In den frühen 1960er Jahren nahm sie mehrere populäre Schlager auf, darunter ihren bekanntesten Song Lapin Tango. Lund veröffentlichte ihre ersten Singles im Jahr 1962, unter dem Pseudonym Ira Petri. Spätere Aufnahmen, wie die Doppelsingle Tulethan jälleen/Renatta erschien zunächst unter dem gleichen Pseudonym, als sich der Erfolg der Singles abzeichnete dann unter ihrem richtigen Namen. Lund studierte in den 1960er Jahren an der Sibelius-Akademie, der einzigen Musikhochschule Finnlands. Sie war an verschiedenen Häusern in Europa beschäftigt, unter anderem war sie von 1967 bis 1974 Solistin an der Finnischen Nationaloper. Von 1963 bis 1967 spielte Lund in Musicals im Stadttheater von Turku, unter anderem die Rolle der Maria in West Side Story. Seit 1967 sang Lund am Finnischen Nationaltheater Hauptrollen in Opern und Operetten wie Die lustige Witwe oder Carmen.

Sie gehörte v​on 1973 b​is 1980 z​um Ensemble d​es Staatstheater a​m Gärtnerplatz, d​abei sang s​ie die Rolle d​er Marianne i​n dem Musical "Casanova" (1981), v​on Helmut Bez u​nd Jürgen Degenhard. Außerdem spielte s​ie 1975 i​n der deutschsprachigen Film-Produktion Victoria u​nd ihr Husar mit.

Die Sopranistin n​ahm Schallplatten i​n Deutschland u​nd den Niederlanden auf. Sie w​ar insbesondere für i​hre Interpretationen spanischer Musik bekannt.

Privatleben

Tamara Lund (1983)

Bei einer ihrer ersten Filmaufnahmen in den frühen 1960er Jahren lernte Tamara Lund den finnischen Schauspieler Rami Sarmasto kennen und lieben. Das Paar nahm mehrere gemeinsame Singles auf, unter anderem das in Finnland sehr bekannte Liebeslied "Sinun omasi" und das etwas weniger bekannte "Tyttö kaivolla". Wenige Tage vor ihrer Hochzeit im Jahre 1965 starb Sarmasto jedoch bei einem Autounfall. Lund war durch diesen Schicksalsschlag so traumatisiert, dass sie fast zehn Jahre brauchte, bevor sie "Sinun omasi" wieder auf einer Bühne singen konnte. Kaum ein Jahr später heiratete sie den finnischen Sänger Aatos Tapala, 1968 kam der gemeinsame Sohn Tero zur Welt. Anfang der siebziger Jahre wanderte Tamara Lund dann nach Deutschland aus, ihr Ehemann blieb in Finnland. Bereits 1974 lernte Tamara Lund bei ihrem Engagement in München den rumänischen Opernsänger Alexandru Ionitza (1948–2010) kennen, mit dem sie 1983 eine gemeinsame Tochter, Maria Lund, bekam. Erst zwei Jahre später folgte dann die offizielle Scheidung von Aatos Tapala. Lund zog Mitte der achtziger Jahre nach Düsseldorf, wo Ionitza bis zu seinem Tod 2010 und die gemeinsame Tochter Maria bis zum Jahr 2004 lebten. Nach ihrer Rückkehr nach Finnland im Jahr 2000 wurde Tamara Lund in den Stadtrat von Turku gewählt. Durch Steuerhinterziehungen und ungeklärte Schwarzgelder verloren Lund und ihr damaliger Ehemann damals fast die Hälfte ihres Vermögens, was Lund in ihrer Biographie deutlich dem damaligen Stadtratsvorsitzenden zur Last legt.

Drei Wochen n​ach der Hochzeit i​hrer Tochter verstarb Tamara Lund a​m 21. Juli 2005 a​n den Folgen e​iner Magenkrebserkrankung.

Literatur

  • Tamara Lund: Lohikäärmeen pahvikulissit, 2000 ISBN 951-1-16402-3; 2. laitos 2004 ISBN 951-1-20107-7; äänikirja 2001 ISBN 951-551-702-8
  • Anja Lappalainen: Vanhemmat kertovat tunnetuista lapsistaan, Helsinki 1969.
  • Heikki Eteläpää: Jäätelöitä, mansikoita ja Tamara. Uusi Suomi 14. Juli 1974 S. 10.
Commons: Tamara Lund – Sammlung von Bildern
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