Talsperre Valdecañas
Die Talsperre Valdecañas (spanisch Embalse de Valdecañas) staut den Río Tajo etwa auf halber Strecke seines Verlaufs im Osten der Provinz Cáceres in der spanischen Region Extremadura. Sie wurde im Jahr 1964 fertiggestellt und dient der Flussregulierung und der Energieerzeugung.
Talsperre Valdecañas | |||||||
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Koordinaten | 39° 46′ 41″ N, 5° 36′ 44″ W | ||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||
Sperrentyp: | Bogenstaumauer | ||||||
Bauzeit: | 1957–1964 | ||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 98 m | ||||||
Höhe über Gründungssohle: | 219 m | ||||||
Kronenlänge: | 290 m | ||||||
Daten zum Stausee | |||||||
Wasseroberfläche | 73 km² | ||||||
Speicherraum | 1.446.000.000 m³ |
Daten und Lage
Der ca. 315 m hoch gelegene Stausee hat eine Oberfläche von maximal 7.300 Hektar und ein maximales Fassungsvermögen von 1446 Millionen Kubikmetern und ist umgeben von den Bergen der Montes de Toledo. Die Staumauer verbindet die Gemeinden (municipios) Belvís de Monroy und Valdecañas de Tajo.[1]
Sehenswürdigkeiten
Die Ruinen der Römerstadt Augustobriga wurden beim Bau der Talsperre überflutet; lediglich die Reste eines Portikus und drei Säulenstümpfe wurden auf ein höheres Niveau versetzt.
Ebenso befindet sich im Stausee ein Megalith-Bauwerk, das allerdings nur bei extrem niedrigem Wasserstand zugänglich ist.[2]
Marina Isla de Valdecañas
Auf der Insel Isla de Valdecañas an der Nordostecke des Stausees wurde ab 2007 bis 2011 eine Ferienanlage mit Genehmigung der Regionalbehörden illegal errichtet, obwohl das Gebiet als Europäisches Vogelschutzgebiet im Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 ausgewiesen ist. Die Ferienanlage umfasst ein Luxushotel, ein Kongresszentrum, einen 18-Loch-Golfplatz, 186 Villen plus 380 vorbereiteten und baubereiten Villengrundstücken, einen künstlicher Strand, einen Yachthafen, Sportplätze und andere Einrichtungen. Die Umweltorganisation Ecologistas en Acción (Umweltschützer in Aktion) klagte 14 Jahre lang gegen das Projekt. Das Tribunal Superior de Justicia de Extremadura (etwa Oberlandesgericht) entschied im Juli 2020 auf einen Teilabriss. Der El Tribunal Supremo (Oberste Gerichtshof) in Madrid urteilte im Februar 2022, dass die Anlage komplett abzureißen sei. Der Abriss soll mindestens 34 Millionen Euro kosten. Dazu kommen finanziellen Entschädigungen in geschätzter Höhe von 111 Millionen Euro.[3][4][5]
Siehe auch
Weblinks
- Embalse de Valdecañas. In: megaconstrucciones.net. 2. Dezember 2016 (spanisch).
- Ficha técnica de la presa: Valdecañas. In: mapama.es. Archiviert vom Original am 26. Januar 2018 (spanisch).
- Presa del Embalse de Valdecañas. In: andaluciarustica.com. (spanisch).
- Embalse: Valdecañas (Tiempo Real). In: embalses.net. (spanisch).
- Der Embalse de Valdecañas. In: seen.de.
Einzelnachweise
- Talsperre Valdecañas – Karte mit Höhenangaben. In: OpenStreetMap. Abgerufen am 11. Februar 2022.
- Jan Dönges: Megalithbauwerk: „Spanisches Stonehenge“ taucht aus den Fluten auf. In: Spektrum.de. 26. September 2019, abgerufen am 11. Februar 2022.
- https://www.stern.de/panorama/spanien--luxusressort-mit-185-villen--hotel-und-golfplatz-muss-abgerissen-werden-31618724.html Spektakuläres Urteil: Luxusressort mit 185 Villen, Hotel und Golfplatz muss komplett abgerissen werden
- https://cincodias.elpais.com/cincodias/2022/02/10/companias/1644520730_553731.html Ladrillo contra natura: de la Isla de Valdecañas al Algarrobico y tiro porque me toca
- https://www.elconfidencial.com/medioambiente/naturaleza/2022-02-08/resort-valdecanas-demolicion-red-natura-2000_3372006/ La victoria de David (Ecologistas) frente al Goliat del resort de Valdecañas