Taferlsee
Der Taferlsee ist ein künstlicher See, welcher im Naturschutzgebiet Vils-Engtal 4,5 km südwestlich von der Stadt Vilshofen an der Donau im Landkreis Passau liegt.
Taferlsee | ||
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Der Taferlsee im Herbst | ||
Geographische Lage | Vilshofen an der Donau, Landkreis Passau, Bayern | |
Zuflüsse | Grundwasserspeisung | |
Abfluss | unbenannter Bach → Vils (Donau) | |
Ufernaher Ort | Vilshofen an der Donau | |
Daten | ||
Koordinaten | 48° 36′ 30,3″ N, 13° 8′ 33″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 330 m | |
Fläche | 1,11 ha[1] | |
Länge | 130 m | |
Breite | 120 m | |
Volumen | 156.000 m³ | |
Mittlere Tiefe | 11 m |
Name
Der Name des Tagebaurestsees rührt vom Flurnamen Taferl her. Obwohl diese Flur eigentlich etwa vier Kilometer flussabwärts links des Flusses lokalisiert ist, bürgerte sich trotzdem diese Bezeichnung für das künstliche Gewässer ein, der nach dem industriellen Granitabbau zurückblieb.[2]
Entstehung
Als entlang der Vils Mitte des 19. Jahrhunderts der kommerzielle Granitabbau begann, entstanden an beiden Ufern des Flusses mehrere Steinbrüche, in welchen aber meist kein Abbau in die Tiefe erfolgte. Die einzige Ausnahme stellte hierbei der Kahlhammer-Bruch bei Liessing dar, welcher um 1900 gegründet wurde. Dessen Abbaukessel befand sich schließlich mehrere Meter unterhalb des Niveaus der Vils. An der tiefsten Stelle betrug die Abbautiefe sogar 20 Meter. Um das Eindringen von Grundwasser zu verhindern, musste somit permanent Wasser abgepumpt werden, was sich ab Mitte der 1930er-Jahre als zu unwirtschaftlich erwies. Daher erfolgte die Einstellung des Tiefbaus und der Bruch wurde in den folgenden Jahren, bis zur Einstellung der Abbautätigkeit im Jahr 1939, mit Abraum gefüllt, was letztendlich die Seetiefe auf elf Meter reduzierte.
Bahnhof "Taferl"
Die im Jahr 1898 eröffnete Bahnstrecke Vilshofen–Aidenbach verlief westlich des heutigen Sees und diente dem Abtransport des abgebauten Granits. Zu diesem Zweck wurde der Güterzughalt Taferl eingerichtet. Dieser war mit den umfangreichen Feldbahnanlagen des Kalhammer-Bruches verbunden und fungierte als bedeutender Umschlagplatz. Der Halt wurde täglich mit Güterzügen bedient.