Tüfels Chilen
Die Tüfels Chilen ist eine landschaftliche Besonderheit auf dem Gemeindegebiet von Zell / Kollbrunn im zürcherischen Tösstal. Es ist das Quellgebiet des Bäntalbaches, der durch das Bäntal fliesst.
Tüfels Chilen
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Anzeigetafel Tüfels Chilen | ||
Lage | Schweiz, Kanton Zürich, Kollbrunn, Gemeinde Zell ZH | |
Geographische Lage | 47° 28′ N, 8° 48′ O | |
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Meereshöhe | 565 m | |
Besonderheiten | Tuffgestein |
Entstehungsgeschichte
Die Formung dieser Landschaft, die heute als Naturdenkmal gilt,[1] entstand durch zwei Steinbrüche, in denen im 19. Jh. Tuffstein abgebaut und für den Bau von Häusern und Strassen genutzt wurde. «Der Nordturm der Stadtkirche Winterthur beweist den einstigen Gebrauch des Bäntaler Tuffs.»[2] Nach ihrem Verkauf im Jahre 1873 wurden die Gruben stillgelegt und mit dem Ende des Abbaus eroberte sich die Natur den Ort zurück. «Das Wasser welches aus 2 grossen und 2 kleinen Quellen fliesst und der Schatten welcher der Wald spendet schafften die Voraussetzungen für das Naturgebilde, wie es sich heute präsentiert.»[3]
Der schweizerdeutsche Name bedeutet auf Hochdeutsch «Kirche des Teufels». «Der Name geht zurück auf eine früher hier befindliche Grotte. Aus Quellen im oberen Teil des Moränenschutt-Hügels fliesst sehr kalkhaltiges Wasser über das Moos ins Bäntal hinunter. An der Luft scheidet sich der Kalk aus, verbindet sich mit dem Moos und lagert sich als poröses, aber sehr hartes Gestein ab. Die Grotte mit Quelle war vermutlich einst ein heidnisches Quellheiligtum und wurde im Mittelalter, wie so vieles, verteufelt.»[4] Das aus diesem biochemischen Prozess resultierende Gestein wird Quelltuff[5] oder Kalktuff genannt. Da es zwar hart, aber sehr porös ist, finden hin und wieder Felsstürze statt, die das Erscheinungsbild verändern können. Der letzte grössere Felssturz ereignete sich im Januar 2017.[6]
Tourismus
Im Jahre 1996 wurde das Gebiet um die Tüfels Chilen unter kantonalen Schutz gestellt. Es wurde zu einem beliebten Ausflugsziel für die Region und darüber hinaus. Viele Schulreisen besuchen den «mysteriösen» Ort, der auch mittels einer Wanderung erreichbar ist.[4]
Literatur
- Niklaus Müller, Norbert Schnyder: Tüfels Chilen – ein beeindruckendes Naturbauwerk. In: Meylania, 41, 2008, S. 39–42.
- Kurt von der Dunk, Klaus von der Dunk: Moose unter der Lupe. IDH, Bad Münstereifel 1988.
- R. Delarze, Y. Gonseth: Lebensräume der Schweiz. 2. Aufl., Bern 2008.
Weblinks
- Tüfels Chilen auf der Website der Gemeinde Kollbrunn
- Artikel «Zürcher Oberland: Des Teufels Kirche» auf einer Wanderseite
- «Quelltuff» im Mineralienatlas
Einzelnachweise
- Martin Arnold, Ronald Decker et al.: Naturdenkmäler in der Schweiz. AT Verlag, Aarau 2013, ISBN 978-3-03800-669-5, S. 76 (online [PDF]).
- Niklaus Müller, Norbert Schnyder: Tüfels Chilen - ein beeindruckendes Naturbauwerk. In: Meylania. Band 41, 2008, S. 40.
- Tüfels Chilen. Gemeinde Kollbrunn, abgerufen am 9. März 2020.
- Die Tüfels Chilen auf www.wanderseite.ch, abgerufen am 10. Februar 2020.
- Quelltuff auf www.mineralienatlas.de, abgerufen am 10. Februar 2020.
- Tüfels Chilen auf www.landbote.ch, abgerufen am 10. Februar 2020.