Syrus (Heiliger)
Syrus (italienisch San Siro; † wohl im 4. Jahrhundert in Pavia) war der erste überlieferte Bischof von Pavia; die Legende datiert ihn in das erste Jahrhundert und bringt ihn mit dem Heiligen Hermagoras in Verbindung.
Leben und Werk
Die im 14. Jahrhundert verfasste Schrift De laudibus Papiae sieht in Syrus den Jungen, der Christus fünf Laibe Brot gab, die dieser in 5000 Brote vermehrte (Joh 6,9 ). Eine aus dem 8. Jahrhundert stammende Legende macht ihn zum Schüler des Heiligen Hermagoras, der ein Schüler des Petrus und erster Bischof von Aquileia gewesen sei. Hermagoras habe Syrus, gemeinsam mit Juventius nach Pavia (damals Ticinum Papiae) gesandt, wo Syrus Bischof geworden sei.
Seine Wirksamkeit soll sich bis nach Lorch in Oberösterreich erstreckt haben. Er habe die Heiligen Chrysanthus und Fortunatus zu Priestern geweiht und Juventius und Pompeius zu seinen Nachfolgern im Bischofsamt bestimmt. Tatsächlich nennen die Bischofslisten für Pavia Syrus, Pompeius und Enventius als erste Bischöfe der Stadt, datieren sie aber in das 4., nicht in das 1. Jahrhundert, sodass hier wohl eine spätere Frühdatierung vorliegt, um dem Bistum ein ehrwürdigeres Alter und eine Verbindung zu den Aposteln zu verschaffen.
Die Reliquien des Syrus werden seit dem 9. Jahrhundert in der Kathedrale von Pavia aufbewahrt. Sie befinden sich dort in einem Glasschrein des ihm geweihten Altars. Nach Syrus sind zahlreiche Kirchen in Italien benannt, auch das heutige Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand trug lange Zeit den Namen San Siro, benannt nach dem gleichnamigen Stadtteil, in dem es liegt.
Gedenktag des Syrus ist der 9. Dezember.
Literatur
- Ekkart Sauser: Syrus von Pavia. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 19, Bautz, Nordhausen 2001, ISBN 3-88309-089-1, Sp. 1372.
- Syrus, S.. In: Johann E. Stadler, Franz Joseph Heim, Johann N. Ginal (Hrsg.): Vollständiges Heiligen-Lexikon ..., 5. Band (Q–Z), B. Schmid’sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg 1882, S. 414.