Suspensorische Lokomotion

Suspensorische Lokomotion bezeichnet eine Form der Fortbewegung von Primaten und Faultieren in Bäumen. Der Begriff setzt sich aus den lateinischen Worten suspendere = „aufhängen“, locus = „Ort, Stelle“ und motio = „Bewegung“ zusammen und beschreibt im Speziellen den Umstand, dass sich der Rumpf des Tieres, an Armen oder an einem Greifschwanz hängend, unterhalb oder zwischen den Zweigen befindet. Dabei kommen verschiedene Einzelbewegungen zum Einsatz wie das Hangeln von Ast zu Ast, die sogenannte Brachiation, Klettern und Grätschen. So wird es auch größeren Arten möglich, ihr Gewicht über mehrere kleinere Zweige zu verteilen, statt darauf zu balancieren.[1]

Suspensorisches Verhalten
Suspensorische Nahrungsaufnahme
bei einem Schwarzweißen Vari

Als „suspensorisch“ w​ird auch d​as Verhalten bezeichnet, w​enn beispielsweise b​ei der Nahrungsaufnahme e​ine hängende Position eingenommen wird. Die beschriebenen Verhaltensweisen können außer b​eim Faultier b​ei verschiedenen Primaten g​ut beobachtet werden, beispielsweise b​ei d​en Lemurengattungen Varis u​nd Sifakas, b​ei Spinnenaffen s​owie bei Kleinen u​nd Großen Menschenaffen w​ie Gibbons u​nd Orang-Utans.

Einzelnachweise

  1. J. G. Fleagle: Primate Adaptation and Evolution. 2. Auflage. Academic Press, 1998, ISBN 0-12-260341-9, S. 596. Google eBook. Abgerufen am 7. März 2016.
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