Survey (Astronomie)
In der Astronomie ist ein Survey die Durchmusterung des Himmels oder eines bestimmten Himmelsausschnitts. Sie erfolgt im Sinne der obigen 3. Bedeutung bis zu einer bestimmten Grenzhelligkeit der Sterne bzw. sonstiger Objekte. Die Sternörter wurden früher vorwiegend an Meridiankreisen gemessen, von denen es heute elektro-optische gibt. Ab 1900 kamen spezielle Fotoplatten in Verwendung, und seit etwa 1985 die CCD-Technik. Die Helligkeit wird anhand der Schwärzung oder mittels Fotometrie ermittelt. Wichtige Qualitätsmerkmale sind: die Gleichmäßigkeit der aufgenommenen Fotoplatten oder Scans, ihr Maßstab (Brennweite), die Lichtstärke (Grenzhelligkeit) und eine möglichst geringe Verzeichnung der Optik.
Die drei bekanntesten astronomischen Surveys sind:
- die Bonner Durchmusterung (visuell gemessene Örter von 325.000 Sternen), publiziert 1855 von der Universität Bonn in Form eines Sternkataloges und dazugehöriger Sternkarten
- der Palomar Sky Survey mit tausenden blau- und rotempfindlichen Platten, publ. um 1950 und bis heute noch viel verwendet, z. B. für Galaxien oder bei der Bahnbestimmung neu entdeckter Asteroiden
- der Hipparcos-Katalog von 1997, dessen 108.000 Sterne der Astrometriesatellit HIPPARCOS auf ±0,003'' gemessen hat; ein zweiter Tycho-Katalog hat sogar 1 Million Sterne (weniger genau) zum Inhalt.