Superpanorama 70
Superpanorama war ein 1962 eingeführtes Filmaufnahmeverfahren für 70-mm Breitwandfilme.
Hintergrund
Superpanorama war die europäische Antwort auf Todd-AO und Super Panavision. In Westeuropa setzte die Verwendung von 70-mm-Filmen erst gegen Ende der 1950er Jahre ein, als die ersten tiefgewölbten Leinwände für Todd-AO, Cinemiracle und Cinerama installiert wurden. Europäische Produktionen in diesem Format gab es jedoch nicht, da kein eigenes preiswertes Verfahren zur Verfügung stand. Die Modern Cinema Systems (MCS) mit Sitz in München wollte dies mit einem eigenen System ändern.
Der Norweger Jan Jacobsen entwickelte in kurzer Zeit ein eigenes Aufnahmeverfahren. Das Bild wurde mit einer sphärischen Linse auf einem 65mm Filmnegativ aufgenommen. Die Bildfrequenz betrug 24 Bilder pro Sekunde. Aus dem Negativ konnte der 70-mm-Film mit sechs Magnettonstreifen und einem 2,21:1-Seitenverhältnis und der 35-mm-Film mit einem 2,35:1-Seitenverhältnis hergestellt werden. Jacobsen entwickelte außerdem ein eigenes Kamerasystem, welches den Mitchell-Kameras aus den USA in Handlichkeit und Beweglichkeit überlegen war. Die Kameras wurden in den USA sogar für Actionszenen und Luftaufnahmen verwendet.
Ähnlich wie Cinerama und Cinemiracle wurde 1962 das neue System mit einem Reisefilm vorgestellt. Der Erfolg führte ab 1963 zu einer Reihe europäischer Koproduktionen. Die teuren Großproduktionen waren jedoch nicht wirtschaftlich genug, da sich der Zeitgeschmack des Publikums änderte. Bereits 1966 kam der letzte Film in Superpanorama in die Kinos.
Filme in Superpanorama
- 1962: Flying Clipper – Traumreise unter weissen Segeln
- 1963: Sheherazade – Der goldene Löwe von Bagdad
- 1964: Die schwarze Tulpe
- 1964: Old Shatterhand
- 1965: Onkel Toms Hütte
- 1966: Der Kongreß amüsiert sich
- 1966: Die Verfluchten der Pampas
- 1966: El fantástico mundo del doctor Coppelius
Weblinks
Superpanorma 70 auf in70mm.com