Supermarine Seafang

Die Supermarine Seafang w​ar ein britisches, v​on einem Rolls-Royce Griffon angetriebenes Kampfflugzeug v​on Supermarine n​ach der Spezifikation N.5/45 d​es Air Ministry. Gegen Ende d​es Zweiten Weltkrieges wurden d​ie weiterentwickelten Supermarine Spiteful u​nd Seafang v​on dem Historiker Dr. Albert Price a​ls „eine z​u weit getriebene Spitfire“ bezeichnet.

Supermarine Seafang
Typ:Jagdflugzeug
Entwurfsland:

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller: Supermarine
Erstflug: 1946
Indienststellung:
Produktionszeit:

1946

Stückzahl: 11 Prototypen

Entwicklung

Das Modell 383 Seafang w​ar im Wesentlichen e​ine als Trägerflugzeug für d​ie Royal Navy überarbeitete Supermarine Spiteful, a​n der e​in Fanghaken für d​ie Trägerlandungen u​nd zwei gegenläufige Propeller installiert wurden. Die gegenläufigen Luftschrauben sollten d​as bei n​ur einem Propeller auftretende große Drehmoment (Schlingerbewegung) eliminieren. Die Mark F32 h​atte faltbare Flügel, e​ine erhöhte Treibstoffkapazität u​nd einen Griffon 89 Motor m​it 2.350 PS, d​er die beiden gegenläufigen Dreiblatt-Propeller antrieb. Zwei dieser Typen wurden fertiggestellt, d​ie VB893 u​nd VB895. Bis j​etzt sind k​eine Belege bekannt geworden, d​ie einen Erstflug v​or dem Ende d​er Kampfhandlungen bestätigen können.

Erprobung und Bewertung

Der e​rste (belegte) Flug e​iner Seafang f​and 1946 statt. Eine Serienproduktion dieses Flugzeugtyps w​urde nie aufgenommen. Insgesamt wurden 18 Prototypen u​nd Versuchsmuster gefertigt, d​ie aber n​icht alle fertiggestellt u​nd geflogen wurden. Die Seafang FR 32, VB895 w​urde vom anerkannten Testpiloten Mike Lithgow i​m Mai 1947 für Testlandungen a​uf dem Flugzeugträger HMS Illustrious geflogen. Im Vergleich z​ur Seafire Mk47 g​alt die Steigerung d​er Flugleistung a​uch nicht a​ls ausreichend, u​m eine Serienproduktion d​er für d​ie Anforderungen d​er Marine angepassten, strahlgetriebenen Gloster Meteor u​nd De Havilland DH.100 Vampire z​u verhindern. Auch d​ie Langsamflugeigenschaften d​er Seafang entsprachen n​icht den Erwartungen, u​nd daher w​urde die zeitgleich entwickelte Hawker Sea Fury a​ls Marineflugzeug für d​ie Flotte ausgewählt.

Während d​er Flugversuche s​oll eine Seafang m​it einer Geschwindigkeit v​on 794 km/h geflogen sein. Wenn d​iese Aussage zutreffen würde, wäre d​ie Seafang d​as schnellste Kolbenmotorflugzeug, d​as jemals i​m Vereinigten Königreich gebaut wurde. Eine weitere Besonderheit d​er Seafang war, d​ass die Flügel für d​ie spätere, strahlgetriebene Supermarine Attacker Verwendung fanden.

Baureihen

  • Seafang F.Mk 31 – 10 wurden gebaut, 9 fertiggestellt
    Triebwerk: Rolls-Royce Griffon 61, 2.035 PS; Fünfblatt-Propeller mit konstanter Drehzahl
  • Seafang F.Mk 32 – 8 wurden gebaut, 2 fertiggestellt
    Triebwerk: Rolls-Royce Griffon 89, 2.350 PS; zwei gegenläufige Dreiblatt-Propeller
    faltbare Flügel
    vergrößerte Treibstoffkapazität.

Technische Daten

Supermarine Seafang

  • Besatzung: 1
  • Länge: 10,39 m
  • Spannweite: 10,67 m (8,23 m) gefaltet
  • Höhe: 3,82 m
  • Flügelfläche: 19,5 m²
  • Leergewicht: 3.636 kg
  • Rüstgewicht: 4.750 kg
  • Triebwerk: Rolls-Royce Griffon 89
  • Typ: wassergekühlter, aufgeladener 12-Zylinder V-Motor
  • Anzahl: 1
  • Leistung: 2.350 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 765 km/h
  • Reichweite: 633 km
  • Dienstgipfelhöhe: 12.500 m
  • Steigrate: 23,5 m/s
  • Bewaffnung: 4 × 20 mm Hispano Mk V Maschinenkanonen, Vorrichtungen für 2 × 454 kg Bomben oder vier 60 Pfund Raketen

Siehe auch

Literatur

(Englisch)

  • Humphreys, Robert. The Supermarine Spitfire, Part 2: Griffon-Powered (Modellers Datafile 5). Bedford, UK: SAM Publications, 2001. ISBN 0-9533465-4-4.
  • Morgan, Eric B. and Shacklady, Edward. Spitfire: The History. London: Key Publishing, 1992. ISBN 0-946219-10-9.
  • Price, Alfred. The Spitfire Story. London: Silverdale Books, 1995. ISBN 1-85605-702-X.
  • Robertson, Bruce. Spitfire-The Story of a Famous Fighter. Hemel Hempstead, Hertfordshire, UK: Model & Allied Publications Ltd., 1960. Third revised edition 1973. ISBN 0-900435-11-9.
Commons: Supermarine Seafang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.