Sumpf-Pippau
Der Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pippau (Crepis) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Sumpf-Pippau | ||||||||||||
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Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crepis paludosa | ||||||||||||
(L.) Moench |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Im Unterschied zum zweijährigen Wiesen-Pippau ist der Sumpf-Pippau eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Er weist eine dunkle, kräftige Wurzel auf. Der Sumpf-Pippau erreicht Wuchshöhen von 30 bis 80, ausnahmsweise bis zu 120 Zentimetern. Der röhrige, meist verzweigte Stängel ist spärlich abstehend beblättert.
Die großen, breit-eiförmigen, kahl, unterseits bläulichen Laubblätter sind buchtig gezähnt; die oberen Laubblätter sind mit einem herz- oder spießförmigen und spitzen Öhrchen stängelumfassenden Spreitengrund.
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August. Die 8 bis 12 Millimeter langen Hüllblätter sind kurz schwärzlich behaart und drüsig. Der körbchenförmige Blütenstand enthält nur Zungenblüten. Die Zungenblüten sind gelb. Der Griffel ist schwärzlich-grün.
Der (Pappus) ist schmutzig-gelblich-weiß, spröde und zerbrechlich.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[1]
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Fliegen. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind.
Vorkommen
Der Sumpf-Pippau gehört zu den nordisch-eurasisch-subozeanen Florenelementen. Er kommt in Mittel-, Ost- und Nordeuropa sowie auf den Britischen Inseln vor, außerdem in der Türkei und im westlichen Sibirien.[2] In Deutschland ist er weit verbreitet und nur in den Wärme- und Trockengebieten selten. In den Alpen gedeiht er bis in Höhenlagen von 1920 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt er in Vorarlberg zwischen Unterkrumbach und Haldenwanger Eck bis in eine Höhenlage von 1780 Meter auf.[3]
Der Sumpf-Pippau ist eine Halblichtpflanze der Feuchtwiesen und Quellmoore, der Bruch- und Auwälder sowie der Hochstaudenfluren und Gebüsche. Er gedeiht auf nassen, nährstoffreichen und humosen Tonböden. Er ist in Mitteleuropa eine Calthion-Verbandscharakterart.[1]
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 5., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1983, ISBN 3-8001-3429-2.
- Sumpf-Pippau. FloraWeb.de
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 994–995. ISBN 3-8001-3131-5
- Crepis paludosa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. April 2018.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 682.
Weblinks
- Crepis paludosa (L.) Moench, Sumpf-Pippau. FloraWeb.de
- Sumpf-Pippau. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Crepis paludosa (L.) Moench In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Juli 2016.
- Karte zum Gesamtareal
- Thomas Meyer: Pippau Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).