Sullom Voe
Sullom Voe ist das größte europäische Öl-Terminal auf Mainland, Shetlandinseln. Die Bucht wurde im Zweiten Weltkrieg von der Norwegischen Luftwaffe und der Royal Air Force gemeinsam genutzt, dabei wurden Flugboote vom Typ Catalina zur Seeaufklärung eingesetzt. Nach dem Krieg wurde Sullom Voe stillgelegt. Die Anlagen, darunter eine provisorische Beton-Start- und Landebahn, verrotteten.
Geschichte
Im Jahr 1969 wurden im Seegebiet zwischen Norwegen und Schottland die ersten Ölvorkommen entdeckt. Für ein geplantes Ölterminal wurde Sullom Voe sehr schnell interessant. Die nahe gelegene Betonpiste aus dem Zweiten Weltkrieg wurde als Scatsta Airport reaktiviert, um Versorgungsflüge für die Ölplattformen zu ermöglichen. Im Jahr 1975 ging das Ölterminal in Betrieb und war 1982 endgültig fertiggestellt. Seit 1991 wird sämtliches Öl der Ölfelder Ninian und Brent ausschließlich über Unterwasserpipelines nach Sullom Voe gepumpt, so dass auf dem offenen Meer keine Tanker mehr beladen werden. Vorher waren auch Umfüllplattformen wie die Brent Spar im Einsatz, von denen aus Tanker direkt im Ölfeld befüllt wurden.
Braer-Tankerunglück
In der Nacht vom 4. zum 5. Januar 1993 lief der Tanker Braer vor der Steilküste in der Nähe von Sumburgh bei Sturm und nach Maschinenschaden auf Grund und zerbrach. Bei diesem Unglück zeigte sich die Wirkungslosigkeit der Mittel zur Ölunfallbekämpfung, die im Ölterminal bevorratet wurden. Sie waren nicht für den Einsatz in offenen Küstengewässern geeignet, da sie ursprünglich nur für den Einsatz in der Terminalanlage selbst bestimmt waren. Eine Katastrophe wurde nur dadurch verhindert, dass das Öl durch den Sturm buchstäblich in alle Winde verweht wurde. Dieser Vorfall löste Diskussionen über den Schutz der Shetlandinseln aus.