Suica
Die Suica ist eine berührungslose, wiederaufladbare elektronische Fahrkarte in Form einer kreditkartengroßen Chipkarte, die im Gebiet von Tokio-Kantō im Bahnverbund der East Japan Railway Company (JR East) in Japan benutzt werden kann. Eingeführt wurde sie im November 2001, seit Juni 2003 kann sie mit einer von JR ausgegebenen Kreditkarte kombiniert werden.
Geschichte
Im November 2003 wurde die Suica versuchsweise erstmals als elektronische Geldbörse zum Bezahlen in Bahnhofskiosken eingesetzt. Diese Funktion ist inzwischen auch auf viele andere Geschäfte ausgeweitet worden.
Zunächst nur gültig im Nahverkehr rund um Tokio, wurde die Suica danach auch in den von JR East betriebenen Shinkansen-Linien (Tohoku und Joetsu) sowie im Großraum Sendai und Niigata eingeführt.
Für den Großraum Osaka hat JR West im November 2003 die ICOCA IC-Karte herausgebracht; seit August 2004 wird sie auch im Bereich von JR East akzeptiert, entsprechend die Suica auch in Osaka. Die Ausweitung auf Privatbahnen, U-Bahnen und Busse in Osaka und Tokio ist schrittweise für die Jahre nach 2005 vorgesehen.
Name
Die Abkürzung Suica steht für „Super Urban Intelligent CArd“ (dt. „super urbane intelligente Karte“) und ist zugleich ein Wortspiel mit dem japanischen Wort für „zügig, leicht“ (スイスイと suisui to) und englisch card. Außerdem ist suika (スイカ) das japanische Wort für Wassermelone. Die Buchstaben „ic“ sind hervorgehoben, um die Chipkartentechnik zu betonen.
Funktionsweise
Die Karte kann berührungslos, durch einfaches Streifen über einen Leser, genutzt werden. Ein Entnehmen der Karte aus der Geldbörse ist nicht notwendig, wodurch ein deutlich schnelleres Bezahlen als mit Bargeld ermöglicht wird. Damit ist die Karte entsprechend beim Kunden wie auch beim Händler beliebt.
Auch bietet die Möglichkeit, sich die getätigten Umsätze nachträglich als Übersicht ausdrucken zu lassen, eine hohe Transparenz über die Zahlungen. Die Transaktionsdaten werden unter der Identifikationsnummer der Karte in einem zentralen System abgespeichert.[1]
Wegen der im Gegensatz zur deutschen Geldkarte unkomplizierten Nutzbarkeit ist die Suica sehr beliebt; im April 2006 gab es etwa 16 Millionen Nutzer, obwohl die Karte in Japan noch nicht flächendeckend eingeführt wurde.
NTT Docomo, der mit Abstand größte Mobiltelefonanbieter Japans, bietet seit 2006 Mobiltelefone mit integrierter Suica-Funktion an. Diese bieten darüber hinaus die Möglichkeit, die Kartenaktivität und Kontenstand jederzeit zu überprüfen sowie Aufladungen online zu übernehmen.
Die Karte kann für 1.000 Yen an Midori no Madoguchi-Schaltern oder am Fahrkartenautomat gekauft werden. Der Preis enthält ein Pfand von 500 Yen, welche bei Rückgabe der Karte zurückerstattet wird. Die verbleibenden 500 Yen können für Bahnfahrten benutzt werden. Auflademöglichkeiten bis zu 20.000 Yen bestehen an ausgewählten Fahrkartenautomaten. Das Guthaben kann dort überprüft werden, und auch eine Aufzeichnung der Fahrtkosten kann ausgedruckt werden.
Es gibt zwei Arten von Suica, eine Suica-IO-Karte, die als Fahrkartenersatz für Bahnfahrten benutzt wird, und eine Pendler-Karte, die für die Fahrt zwischen zwei Orten (beispielsweise Wohnort – Arbeitsplatz bzw. Schule) gilt. Die Pendler-Karte kann auch als ganz gewöhnliche Suica-IO-Karte benutzt werden.
Die Karte enthält einen RFID-Chip (radio frequency identification), der von Sony unter dem Namen Felica entwickelt wurde. Dieselbe Technik wird noch für folgende Verkehrsverbünde genutzt:
- Atlanta: Breeze Card für die MARTA
- Hongkong: Octopus-Karte für die MTR und Einzelhandel
- Kaohsiung: easycard für die KMRT
- Singapur: EZ-link-Karte für die MRT (Singapur)
Einzelnachweise
Weblinks
- JR東日本:Suica (japanisch)
- Sony Global - FeliCa Web Site