Steiria
Steiria oder Stiria (griechisch Στειριά Steiriá (f. sg.); auch unter anderen Schreibungen und mit anderen Betonungen) hieß in der Antike ein Ort an der Ostküste von Attika.[1] Er gehörte zur Phyle Pandionis und lag in der Küsten-Trittye Süd-Myrrhinous.[2] Er befand sich im Norden der Bucht von Porto Rafti bei dem heutigen Ortsteil Agios Spyridonas. Hier endete die sogenannte Steirische Straße, die von Athen herführte.
Aus Steiria stammten Polemon von Athen, Theramenes, Thrasybulos und Hegesander.
In der Nähe des antiken Ort, am südlichen Abhang des Perati-Gebirges, wurde ein spätmykenischer Friedhof entdeckt, der fast während des gesamten Späthelladikums III C (ca. 1190–1070 oder 1050 v. Chr.) genutzt wurde und belegt, dass in der Nähe eine oder mehrere Siedlungen existiert haben müssten, die in dieser Zeit – nach Ende der Mykenischen Palastzeit – offenbar eine Blüte erlebten.[3] 1893, nachdem einige Gräber von Grabräubern geplündert worden waren, unternahm Valerios Stais erste Ausgrabungen. Von 1953 bis 1963 leitete Spyros Iakovidis systematische Grabungen und entdeckte 192 Kammer- und 26 Schachtgräber. Es gab Einzel- und Familiengräber, in den meisten Gräbern wurde der unverbrannte Leichnam beigesetzt – nur einige enthielten Urnen. Die Kammergräber wurden mit Steinen verschlossen und der Dromos mit Erde verfüllt. Die Funde, die zum Teil im Museum von Brauron ausgestellt sind, datieren etwa von 1190 v. Chr. bis 1075 v. Chr. (SH IIIC).
Literatur
- Siegfried Lauffer (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten, Beck, München 1989, S. 637.
Einzelnachweise
- Strabon, Geographica, 399.
- Augustus Meineke, Stephani Byzantii ethnicorum quae supersunt, S. 585, Berlin 1849.
- Brian M. Lavelle: Fame, Money, and Power. The Rise of Peisistratos and „Democratic“ Tyranny at Athens. University of Michigan 2005, S. 20, Anm. 11.