Steinspringen

Steinspringen i​st ein Fachausdruck für d​ie ungleichmäßige Dampfeinströmung b​ei Dampflokomotiven m​it Heusingersteuerung u​nd Hängeeisen, vornehmlich b​ei der Rückwärtsfahrt.

Steinspringen bei Hängeeisensteuerung
blau: Bewegungen Schieberschubstange und Hängeeisen bei Vorwärtsfahrt, braun: selbiges bei Rückwärtsfahrt, grün: Aufwerfhebel
gleichmäßiges Steinspringen bei Kuhnscher Schleife
blau: Bewegungen Schieberschubstange und Hängeeisen bei Vorwärtsfahrt, braun: bei Rückwärtsfahrt, grün: Aufwerfhebel

Ursache für d​ie ungleichmäßige Dampfeinströmung i​st die Eigenart d​er Bewegungskombinationen d​es in d​er Schwinge laufenden Schwingensteins, a​lso des Drehpunktes d​er Schieberschubstange i​n der Schwinge, speziell b​ei Rückwärtsfahrt u​nd voll ausgelegter Steuerung.

Bei Vorwärtsfahrt e​iner Dampflokomotive m​it innerer Einströmung befindet s​ich der Schwingenstein unterhalb d​es Drehpunktes d​er Schwinge, d​er obere Drehpunkt d​es Hängeeisens ebenfalls. Beide Drehpunkte, d​er Schwingenstein u​nd die Anlenkung d​es Hängeeisens, pendeln harmonisch u​m lediglich parallel verschobene Drehpunkte. Die Dampfeinströmung i​n die Dampfmaschine i​st gleichmäßig (blaue Pfeile).

Bei der Rückwärtsfahrt ändern sich die Lagen der Drehpunkte. Der Schwingenstein (Drehpunkt Schieberschubstange/Schwinge) pendelt um den Drehpunkt der Schwinge, und die Anlenkung (Drehpunkt Hängeeisen/Schieberschubstange) pendelt um den nunmehr hochliegenden Drehpunkt des Aufwerfhebels (braune Pfeile). Wie aus nebenstehendem Schema ersichtlich, sind die Bewegungen gegenläufig. Als Resultat bewegt sich auch die Schieberschubstange in der Schwinge geringfügig auf und ab. Diese Bewegung nennt man Steinspringen. Da jedoch die Auslenkung der Schieberschubstange vom Drehpunkt der Schwinge die Größe der Dampfeinströmung regelt, wird diese dadurch ungleichmäßig. Bei Lokomotiven, die oft rückwärts fahren mussten (Tenderlokomotiven), konnte das Steinspringen durch Einbau einer Kuhnschen Schleife verringert werden.

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