Stefan Ardeleanu
Stefan Ardeleanu (* 1985 in Lörrach) ist ein Klassischer Archäologe.
Ardeleanu studierte von 2005 bis 2010 Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte in Heidelberg, Rom sowie Aix-en-Provence. 2010 erlangte er seinen Magister Artium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit einer Arbeit zum Hellenismus in Nordwestafrika und zu numidisch-mauretanischen Eliten. Bis 2015 studierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort wurde er mit einer als summa cum laude bewerteten Archäologischen Arbeit zu den Auswirkungen der römischen Präsenz in Numidien promoviert. Ardeleanu nahm an zahlreichen Feldprojekten im Mittelmeerraum, unter anderem in der Türkei, im Jemen, in Tunesien und Algerien, teil. Von 2011 bis 2013 war er am Deutschen Archäologischen Institut in Rom tätig. Nach seiner Mitarbeit ab 2015 an einem Projekt zu den römischen Steindenkmälern der Reiss-Engelhorn-Museen wechselte er an den Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ der Universität Heidelberg, wo er bis 2020 lehrte und forschte. 2016 und 2017 erhielt er das einjährige Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Zum 1. November 2020 wurde er als Nachfolger von Salvatore Ortisi auf die Juniorprofessur „Archäologie der römischen Provinzen“ am Historischen Seminar der Universität Osnabrück berufen.[1] Gleichzeitig übernahm er die wissenschaftliche Leitung der Ausgrabungen in der Fundregion Kalkriese als möglicher Ort der Varusschlacht.[2][3]
Die Forschungsschwerpunkte von Stefan Ardeleanu sind das vor- und frührömische sowie das spätantike Nordafrika, römische Grabdenkmäler in der Germania superior, spätantike Bestattungsriten in den Westprovinzen des Römischen Reiches und Antikenrezeption in der Kulturpolitik.
Schriften (Auswahl)
- Vom „Jugurtha qui a réussi“ zum Zivilisationendialog Ben Alis. Die Rolle der Antike in der Repräsentation tunesischer Autokraten nach 1956. In: Thersites. Band 1, 2015, S. 203–248 (online).
- Zum funerärepigraphischen Habit des spätantiken Hippo Regius. Gräber, Kirchen mit Bestattungen und Grabinschriften in ihrem urbanen und sozialen Kontext. In: Römische Mitteilungen. Band 125, 2019, S. 401–448.
- Numidia Romana? Die Auswirkungen der römischen Präsenz in Numidien (2. Jh. v. Chr.–1. Jh. n. Chr.) (= Archäologische Forschungen. Band 38). Reichert, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-95490-509-6 (zugleich Dissertation, Humboldt-Universität Berlin 2015).
Weblinks
Einzelnachweise
- Auch neue Wege beschreiten. Dr. Stefan Ardeleanu übernimmt Professur „Archäologie der römischen Provinzen“ – Wissenschaftliche Leitung der Grabungen in Kalkriese, Pressemitteilung der Universität Osnabrück vom 30. Oktober 2020.
- Varusschlacht-Grabungen in Kalkriese bekommen neuen Leiter bei ndr.de vom 30. Oktober 2020.
- Auch neue Wege beschreiten bei archaeologie-online.de vom 30. Oktober 2020.