Starterklappe
Eine Starterklappe (auch Choke [t͡ʃoʊk]) ist ein Bauteil in Vergasern bei Ottomotoren, das den Druck im Lufttrichter und an der Drosselklappe verringert, um das Gemisch beim Start mit Kraftstoff anzureichern.
Weil sich in einem kalten Motor ein Teil des in der Ansaugluft zerstäubten Kraftstoffes im Ansaugtrakt und an der Zylinderwand niederschlägt, wird beim Kaltstart der Kraftstoffanteil im Gemisch erhöht. Man spricht von Anreicherung oder Anfettung des Gemischs.
Erzielt wird das durch eine Drosselung der in den Vergaser einströmenden Luft mithilfe der verstellbaren Starterklappe. Sie sitzt direkt am Lufteintritt des Vergasers und hat am Rand meist eine oder zwei Einkerbungen. Da sich die Kraftstoffaustrittsöffnung der Hauptdüse zwischen Starterklappe und Drosselklappe befindet, strömt wegen des leicht erhöhten Unterdrucks vor der Drosselklappe etwas mehr Treibstoff in den Luftstrom. Bildlich betrachtet schnürt man dem Motor mit dieser Klappe die Luftzufuhr teilweise ab, daher auch die englische Bezeichnung Choke (von engl. to choke ersticken, erwürgen).
Es gibt manuelle, halbautomatische und automatische Varianten des Choke.
Manueller Choke
Beim manuellen Choke wird die Starterklappe über einen Knopf oder Hebel per Gestänge oder Bowdenzug von Hand bedient: Vor dem Startvorgang ist der Knopf ganz herauszuziehen, dann wird der Motor gestartet, und nach einer kurzen Warmlaufphase der Knopf wieder hineingeschoben. Diese Bauart war bis Anfang der 1980er Jahre Standard bei Vergasern von KFZ, Motorrädern und Booten. Da der Fahrer für die Betätigung zuständig war, blieb der Choke oft zu lange betätigt oder wurde vergessen, was unnötig hohen Kraftstoffverbrauch verursacht und durch zu fettes Gemisch die Zündkerzen verrußen kann. Deshalb wird ein manueller Choke praktisch nur noch bei Kleinflugzeugen zur exakten Einstellung des Gemischs eingesetzt, sowie bei einfachen Motorgeräten wie Kettensägen, Rasenmähern oder Außenbordmotoren. Bei vielen Rasenmäher-Motoren findet sich statt einer separaten Choke-Betätigung eine Hebel-Konstruktion, die den Choke schließt, wenn der Gashebel in Maximal-Stellung gebracht wird, und ihn beim zurückregeln automatisch wieder öffnet.
Halbautomatischer Choke (Startautomatik)
Bei einem halbautomatischen Choke ist die Klappe mit dem Gaspedal und einer kühlwasserbeheizten Bimetallfeder gekoppelt. Vor dem Start ist das Gaspedal einmal vollständig durchzutreten, um den Choke zu aktivieren. Anschließend wird der Motor gestartet. Nach der Warmlaufphase wird durch die sich ausdehnende Bimetallfeder der Choke automatisch deaktiviert. Halbautomatische Chokes waren in den 1970er- und 80er-Jahren gängig.
Es gab Versionen mit elektrisch beheizter Bimetallfeder, zum Beispiel bei luftgekühlten VW-Motoren. Damit war eine Fehlbedienung des Chokes durch den Fahrer weitgehend ausgeschlossen.
Vollautomatischer Choke
Der vollautomatische Choke wird bei modernen Vergasern eingesetzt und hat mit dem ursprünglichen Choke nur noch den Namen gemeinsam. Es ist ein System aus Membranpumpen, elektrischer Vorheizung und Bimetallstreifen.
Bei Motoren mit Saugrohreinspritzung gibt es keine Starterklappe, das Gemisch wird durch eine erhöhte Einspritzmenge angereichert.
Literatur
- Hans Jörg Leyhausen: Die Meisterprüfung im Kfz-Handwerk, Teil 1. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Würzburg, 1991, ISBN 3-8023-0857-3
- Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X