Stadtteilschule Stellingen
Die Stadtteilschule Stellingen ist eine Stadtteilschule im Hamburger Stadtteil Stellingen. Sie wird auch die „Schule am Wasserturm“ genannt.
Stadtteilschule Stellingen | |
---|---|
Schulform | Stadtteilschule |
Gründung | 1979 |
Adresse |
Sekundarstufe I: |
Ort | Hamburg-Stellingen |
Land | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 35′ 8″ N, 9° 56′ 28″ O |
Schüler | 994 (Schuljahr 2017/18[1]) |
Leitung | Bernd Mader |
Website | stadtteilschule-stellingen.hamburg.de |
Geschichte
1979 zog die Schule Lutterothstraße in den Brehmweg in Stellingen um. Am vorigen Standort in der Lutterothstraße 78/80 zog eine Berufsschule ein.[2] Im Jahr des Umzugs 1979 wurde die Schule zur Gesamtschule Stellingen,[3] daraus wurde 2010 im Rahmen der Hamburger Schulreform die Stadtteilschule Sportplatzring/Stellingen (bzw. später Stadtteilschule Stellingen).[4] Seit dem Schuljahr 2013/2014 ist die Schule eine gebundene Ganztagsschule mit verbindlichem Unterricht von 8 bis 16 Uhr.
Lage und Architektur
Die Stadtteilschule Stellingen hatte mit Stand 2019 zwei Standorte, beide in Hamburg-Stellingen:
- Brehmweg 60 (Hauptstandort, Sekundarstufe I)
- Sportplatzring 73 (Oberstufenzentrum: Sekundarstufe II, soll ab 2020 zugunsten des Neubaugebiets „Neue Mitte Stellingen“ abgerissen werden[5])
Das Schulgelände am Brehmweg liegt zwischen der Högen- und der Hagenbeckstraße. Die Schulgebäude am Brehmweg wurden 1974 eingeweiht, Bauherr war das Wohnungsbauunternehmen Neue Heimat Norddeutscher Städtebau GmbH.[6] Bau und Planung des Schulbaus durch die Neue Heimat erfolgten zeitgleich mit den Schulen am Nydamer Weg in Rahlstedt und an der Wrangelstraße in Eppendorf, alle mit sechseckigen Klassenraum-Grundrissen.[7]
Das von Stadtteilschule und Grundschule Brehmweg gemeinsam genutzte Schulgelände am Brehmweg ist 55.914 m² groß und mit einer Vielzahl von einzelstehenden Gebäuden bebaut.[8] Zum ursprünglichen Gebäudebestand aus den 1970er Jahren gehören Fach- und Klassengebäude (darunter ein Doppel-H vom Typ-68), eine 3-Feldhalle und ein Pausenhallen- und Verwaltungstrakt.[8] 2015 wurde eine 2-Feldhalle (Fläche: 1.262 m², Kosten: 3,3 Mio. EUR) und eine Mensa (Fläche: 705 m², Kosten: 3,1 Mio. EUR) errichtet.[9] Das Gebäude A („Wabengebäude“, typisch für die Neue-Heimat-Architektur) wurde abgerissen. An dessen Stelle wurde ein Klassenhaus mit 21 Klassen, Koordinationsbüros und Gemeinschaftsfläche erbaut.[8]
- Eingang vom Brehmweg, im Hintergrund der Wasserturm, darunter die Mensa
- Südeingang zum Doppel-H (Serienbau vom Typ-68)
- Neubau des Gebäudes A
Schulprofil
Haupteinzugsbereich der Stadtteilschule waren 2017/18 Stellingen, Eimsbüttel, Eidelstedt und Lokstedt, in geringem Maße auch Lurup und Niendorf.[1] Bei der Erhebung des Sozialindex für Hamburger Schulen 2011 wurde für die Stadtteilschule Stellingen auf einer Skala von 1 (nachteilige Voraussetzungen der Schülerschaft, höchster Förderbedarf) bis 6 (beste Voraussetzungen, kein Förderbedarf) ein Sozialindex von 3 errechnet.[10] Im Schuljahr 2016/17 hatten knapp 54 % der Schüler einen Migrationshintergrund, etwas über dem Durchschnitt der Hamburger Stadtteilschulen.[11]
In der Oberstufe wurden 2019/20 fünf Profile angeboten:[12]
- Profilfach Biologie mit Begleitfächern PGW, Geographie und Chemie
- Profilfach Bildende Kunst mit Begleitfächern, Geschichte, Philosophie und Psychologie
- Profilfach: Wirtschaft mit Begleitfächern Biologie und Geographie
- Profilfach: PGW mit Begleitfächern Biologie und Psychologie
- Profilfächer: Sport und Biologie mit Begleitfach Geschichte
Seit dem Schuljahr 2005/2006 wird an der Gesamtschule Stellingen bilingualer Unterricht deutsch/spanisch angeboten. Von der fünften Klassen an werden Schüler in zwei Fächern überwiegend auf Spanisch unterrichtet. Viele Schüler, die dieses Programm in Anspruch nehmen, haben bereits die bilinguale Klasse der benachbarten Grundschule Lutterothstraße besucht, andere kommen aus spanischsprachigen Familien oder fangen ganz neu an, die spanische Sprache zu lernen. Der Spanischunterricht oder der Fachunterricht auf Spanisch wird teilweise von muttersprachlichen Lehrkräften erteilt. Der bilinguale Zweig wird vom spanischen Staat gefördert.
Projekte und Auszeichnungen
- Schüler der sechsten Klasse erhalten im Rahmen der normalen Sportstunden Eishockeyunterricht. Der Unterricht findet in der Eisbahn Stellingen statt.
- 2006 gewann die Gesamtschule Stellingen den Schulpreis der Hamburger Wirtschaft für ihre langfristige Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Budnikowsky.[13]
- Weitere Auszeichnungen, u. a.: Bertini-Preis, Demokratisch Handeln, Robert Bosch Stiftung, Hildegard Hamm-Brücher Förderpreis Demokratie lernen und erfahren
Bekannte Ehemalige
- Olli Schulz (* 1973), Entertainer
- Boris Lauterbach (* 1974), Musiker und als „König Boris“ Bandmitglied bei Fettes Brot
- Patrick Owomoyela (* 1979), Fußballspieler
- Nathan Pedreira (* 1990), Rapper mit dem Künstlernamen „Nate57“
Weblinks
Einzelnachweise
- Bildungsatlas Hamburg, Eintrag über die Stadtteilschule Stellingen
- Chronik: Das alte Stellingen auf der Website Das neue Stellingen von Wolfram Daiber
- Chronik 1979-1989 : 10 Jahre Gesamtschule Stellingen. Gesamtschule Stellingen, Hamburg 1989.
- Verordnung über Maßnahmen im Rahmen der Schulorganisation zum Schuljahresbeginn 2010/2011 vom 7. Oktober 2010. In: Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt (HmbGVBl), 2010, S. 561 ff. (Online)
- Verordnung über den Bebauungsplan Stellingen 62 vom 7. September 2017. In: Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt (HmbGVBl.), Teil I, Nr. 28 (2017), S. 253ff. (Online (PDF; 2,7 MB) ) Die Schule Sportplatzring befand sich auf der Parkanlage nördlich des Sportplatzrings sowie im Teilgebiet „WA2“.
- Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Hamburg 1998, S. 530. (Inventarnummer 97)
- Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Hamburg 1998, S. 276. (Kapitel 10.1.3 “Das Bienenvolk der Neuen Heimat”)
- Ausschreibung 228425, Neubau mit Umbau der STS Stellingen am Standort Brehmweg 60, Hamburg (2016)
- SBH Hamburg (Hrsg.): Gute Räume für gute Bildung. Cubus, Hamburg 2016, S. 73. (Online) Beide ABJ.Planungsgesellschaft.
- Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Robert Heinemann (CDU) vom 28.02.13 und Antwort des Senats. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode, Drucksache 20/7094 (PDF) Anlage 4b: Alte und neue Sozialindizes der staatlichen weiterführenden Schulen, S. 27.
- Peter Ulrich Meyer: So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen. In: Hamburger Abendblatt vom 19. April 2018 (An den Hamburger Stadtteilschulen lag der Anteil durchschnittlich bei 48 %).
- Profile Sekundarstufe II auf der Schulwebsite
- dino: Gesamtschule Stellingen und Budnikowsky gewinnen Wirtschaftspreis. In: Die Welt. 28. November 2006 (welt.de [abgerufen am 7. Oktober 2018]).